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Unser Minimalbeispiel von vorhin generiert also in Wirklichkeit einen kom-
pletten HTML5-DOM-Baum inklusive
html
-,
head
- und
body
-Elementen. Den
Beweis dafür liefert uns ein weiteres Tool, der
HTML5 DOM Live Viewer
unter
http://livedom.validator.nu/
- probieren Sie es aus!
1.3.3
… und was ist mit XHTML?
Die HTML5-Spezifikation definiert im Grunde genommen eine abstrakte Spra-
che zur Beschreibung von Dokumenten und Web-Applikationen mit APIs zur
Interaktion, die in einem
In-memory-
DOM-Baum repräsentierbar sind. Welche
Syntax als Basis für die Erzeugung dieses DOM-Baumes verwendet wird, ist
dabei egal - HTML ist eine davon, XHTML eine zweite. Entscheidend ist immer
das Resultat nach dem Parsen, und das ist in beiden Fällen ein gültiger DOM-
HTML-Baum.
Es bleibt also dem Autor überlassen, ob er HTML oder XHTML beim Erstel-
len seiner Dokumente verwendet. Ersteres ist weiter verbreitet, einfacher
zu schreiben, verzeiht kleine Syntaxfehler und benötigt bei der Ausgabe den
MIME-Typ
text/html
. Zweiteres folgt den strikten XML-Regeln (Stichwort
Wohl-
geformtheit
) und muss im Gegensatz zur bisherigen Praxis bei XHTML 1.1 im-
mer mit einem XML-MIME-Typ wie zum Beispiel
text/xml
oder
application/
xhtml+xml
ausgeliefert werden.
Das
Hello world!
-Beispiel in XHTML5 kommt ohne DOCTYPE aus, benötigt dafür
aber eine gültige XML-Deklaration, in die gleich das Encoding verpackt werden
kann, und muss natürlich
wohlgeformt
sein:
<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?>
<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml">
<head>
<title>Hello world! in HTML5</title>
</head>
<body>
<p>Hello world!</p>
</body>
</html>
Viel Unterschied zur HTML-Version erkennen wir nicht. Das liegt wahrschein-
lich daran, dass wir beim ersten
Hello world!
nicht die ganze Palette erlaubter
Vereinfachung bei der HTML-Schreibweise ausgeschöpft haben. In
lazy
HTML5
hätte auch dieses Markup gereicht: