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Solo-Set auf der 42-seitigen Gitarre, in dem Moment, als sich der rote Vorhang lüftet,
wird die ganze Dimension des Unternehmens Orchestrion sichtbar: Ein faszinierender
Abend des Staunens nimmt seinen Anfang.
So ähnlich könnte der Beginn einer fiktiven Konzertkritik in einem ebenso fik-
tiven Blog lauten: zwei Absätze voll an Informationen, die der Leser bzw. die
Leserin während des Lesens automatisch filtert und miteinander in Beziehung
setzt. So wird die Veranstaltung zeitlich und örtlich eingeordnet, Gegenstände,
Instrumente und Ereignisse auf der Bühne werden erkannt und erwähnte Per-
sonen wie selbstverständlich als Musiker mit ihren jeweiligen Instrumenten
identifiziert. Das menschliche Gehirn ist auf effizientes Filtern von Informatio-
nen trainiert, Computer sind es nicht und benötigen dazu Hilfe. Diese Hilfe läuft
im Wesentlichen darauf hinaus, Relevantes zu markieren und miteinander in
Beziehungen zu setzen.
Welche Informationen dabei von Bedeutung sind, hängt ganz davon ab, was wir
aus dem Text herausfiltern wollen. Für einen Terminkalender sind der Name
der Veranstaltung, deren Zeit und Ort relevant, für ein Adressbuch die Kon-
taktdaten der Musiker, und für die Suche nach neuen CDs zur Erweiterung der
eigenen Musiksammlung brauchen Sie die Namen der Künstler und Bands.
Eine Option, um die Quintessenz eines Textes im jeweiligen Kontext maschi-
nenlesbar anzubieten, ist Microdata - eine sehr junges und durchaus emotional
diskutiertes Feature von HTML5.
In den Augen vieler Kritiker steht Microdata in direkter Konkurrenz zu RDFa,
dem Ressource Description Framework, einer weiteren Option zum Einbet-
ten von Metadaten. Vor allem dessen enge Bindung an XHTML passt aber nur
schwer in das Konzept von HTML5, in dem es wie bekannt nicht einmal Na-
mensräume gibt, von denen RDFa allerdings massiv Gebrauch macht. Das Re-
sultat des Tauziehens um die beiden Ansätze sind wenig überraschend zwei
Spezifikationen, von denen Microdata sowohl als integrierte WHATWG-Version
als auch als Standalone -Variante beim W3C vorliegt, wohingegen RDFa nur
beim W3C beheimatet ist. Die Links zu den Spezifikationen lauten:
http://www.w3.org/TR/microdata/
»
http://www.whatwg.org/specs/web-apps/current-work/multipage/links.
html#microdata
»
http://www.w3.org/TR/rdfa-in-html/
»
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