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nem konstanten Strom, und zwar gleichzeitig vom Server zum Client und um-
gekehrt (Vollduplex).
Vor allem Webanwendungen, die zeitnah kleine Veränderungen im Browser an-
zeigen, profitieren von dieser neuen Technik. Beispiele für solche Anwendungen
sind ein Chat-Programm, die Anzeige von Börsenkursen oder Online-Spiele.
Was bisher durch proprietäre Plug-Ins oder unschöne JavaScript-Kunstgriffe
ermöglicht wurde, wird jetzt in einem standardisierten Protokoll (als Vorlage
bei der IETF) und der dazugehörigen API (aktuell als Editors Draft beim W3C)
festgeschrieben. Beides befand sich zu dem Zeitpunkt, als dieses Buch ge-
schrieben wurde, noch in einem sehr frühen Stadium, aber sowohl die Webkit-
Engine (und damit Google Chrome und Safari) als auch die Beta-Version von
Mozilla Firefox beinhalten eine funktionierende Implementierung.
Wir wollen hier nicht in die Tiefen des Websocket-Protokolls vordringen, denn
die Kommunikation auf Protokollebene übernimmt ohnehin der Browser für
uns. Vielleicht nur so viel zum Verständnis: Während für einen HTTP-Request
mehrere Header-Zeilen hin- und hergeschickt werden, verwendet Websockets
dafür nur 2 Byte. Im ersten Byte wird der Start einer Nachricht angezeigt, und
das zweite enthält die Länge der Nachricht. Das ist eine Ersparnis, die sich
dramatisch auswirkt, sobald man viele User mit Zugriffen in kurzen Zeitab-
ständen bedienen muss.
HINWEIS
Wenn Sie sich für die Details des Websocket-Protokolls interessieren, können Sie
den dazugehörigen Internet Draft auf der Webseite der WHATWG begutachten:
http://www.whatwg.org/specs/web-socket-protocol/
Interessante Statistiken zu den Vorteilen von Websockets bei unterschiedlichen
Anwendungen zeigt der Artikel http://soa.sys-con.com/node/1315473 , in dem die
Autoren Websockets gar als Quantensprung für die Skalierbarkeit im Web be-
zeichnen.
9.1.1 Der Websocket-Server
Die clientseitige Unterstützung für Websockets ist in modernen Browsern inte-
griert. Jetzt fehlt uns noch eine Komponente, nämlich der Websocket-Server.
Obwohl die Protokoll-Spezifikation noch nicht in Stein gemeißelt ist, gibt es da-
für trotzdem schon eine erstaunliche Auswahl an Softwareprodukten. Je nach-
dem, ob Sie Java, PHP, Perl oder Python bevorzugen, können Sie einen Server
wählen (natürlich sind alle Produkte noch im Teststadium).
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