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In-Depth Information
Browser, die die Geolocation-API unterstützen, können eine wesentlich höhere
Genauigkeit erreichen, indem sie auf weitere technische Möglichkeiten zurück-
greifen. Aktuell sind folgende Methoden im Einsatz:
1. Bei PCs mit kabelgebundenem Internetanschluss wird die Position anhand
der IP-Adresse bestimmt. Diese Bestimmung ist erwartungsgemäß ziem-
lich ungenau.
2. Bei einer vorhandenen Wireless-LAN-Verbindung kann eine wesentlich
präzisere Positionsbestimmung durchgeführt werden. Google sammelte
dazu weltweit Daten von öffentlichen und privaten WLANs.
3. Verfügt die Hardware über einen Mobilfunk-Chip (zum Beispiel bei einem
Smartphone), wird versucht, die Position innerhalb des Mobilfunk-Netz-
werks zu errechnen.
4. Verfügt die Hardware außerdem über einen GPS-Sensor, kann die Position
noch genauer bestimmt werden. GPS ist ein satellitengestütztes Positio-
nierungsverfahren und kann bei günstigen Verhältnissen (außerhalb von
Gebäuden, wenig Abschattung des Horizonts, …) selbst mit billigen Senso-
ren eine Genauigkeit im Meterbereich erreichen.
Nur der GPS-Sensor funktioniert offline , die Methoden 1-3 benötigen Internet-
zugriff und werden durch einen Serverdienst umgesetzt. Diese Serverdienste
gibt es von Google (Google Location Service, verwendet in Firefox, Chrome und
Opera) und von einer weiteren amerikanischen Firma namens Skyhook Wire-
less (verwendet in Safari und in frühen Versionen von Opera).
Aber wie kommen diese Dienstleister zu den Standort-Informationen von Wire-
less- und Mobilfunk-Netzwerken? Parallel zu den Fotos, die Google für den Dienst
Street View aufnimmt, speichern die Google-StreetView-Aufnahmefahrzeuge auch
Informationen zu öffentlichen und privaten WLANs ab. Nachdem im Frühjahr 2010
bekannt wurde, dass dabei nicht nur die MAC-Adresse und die SSID des WLANs,
sondern auch Nutzdaten mitprotokolliert wurden, fiel ein schlechtes Licht auf
Google, und der Konzern musste sich mehrmals öffentlich entschuldigen.
Damit aber noch nicht genug: Sofern der Browser Zugriff auf die Informationen
eines Mobilfunk-Netzwerks oder Wireless-LAN-Routers hat, werden diese bei
jedem Aufruf des Dienstes mitgesendet. Für Google betrifft das vor allem Mo-
bilfunkgeräte mit dem Betriebssystem Android , Skyhook profitiert hier von den
iPhone-Benutzern. Die Kombination der vorgestellten Methoden führt zu ei-
nem sehr großen Datensatz von Geodaten, über den diese beiden Dienstleister
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