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zuvor HTML4 auf das Abstellgleis geschoben hatte und von da an auf XHTML,
XForms, SVG und SMIL setzte, kam die Ablehnung dieses Vorschlags nicht
überraschend. Mit 8 Ja- zu 11 Nein-Stimmen fiel das Ergebnis zwar denkbar
knapp aus, änderte aber nichts an den weitreichenden Konsequenzen - die
Entwicklung von HTML5 sollte die nächsten Jahre in direkter Konkurrenz zum
W3C stattfinden.
Ian Hickson, der damals neben Håkon Wium Lie als zweiter Vertreter von Opera
gemeinsam mit David Baron von Mozilla das Grundsatzpapier vertreten hatte,
lässt die Geschehnisse in seinem Weblog Revue passieren und kommt zum
Schluss:
Die Punkte sind diskutiert, die Positionen bezogen, jeder weiß, wo der andere
steht, jetzt ist es Zeit, sich zu beruhigen und mit der eigentlichen Arbeit zu be-
ginnen.
In Anspielung auf Geschehnisse, die sich kurz zuvor ereigneten, endet er mit:
What working group is going to work on extending HTML...
Am 4. Juni 2004, also nur zwei Tage nach Ende des Workshops war nämlich die
Web Hypertext Applications Technology Working Group, kurz WHATWG, gegrün-
det worden. Als (wie sie sich selbst bezeichnet) loses, inoffizielles und offenes
Gemeinschaftsprojekt der Browserhersteller Safari, Opera und Mozilla sowie
interessierter Beteiligter hatte sie sich zum Ziel gesetzt, den HTML-Standard
weiterzuentwickeln und die Ergebnisse dieses Prozesses wieder bei einem
Standardisierungsgremium zur Standardisierung einzureichen.
Gründungsmitglieder der WHATWG waren Anne van Kesteren, Brendan Eich,
David Baron, David Hyatt, Dean Edwards, Håkon Wium Lie, Ian Hickson, Johnny
Stenbäck und Maciej Stachowiak - ein erlesener Kreis an Entwicklern im Brow-
ser- und HTML-Umfeld, der sich fortan gemeinsam mit der aktiven WHATWG-
Community um die Geschicke von HTML5 kümmern sollte.
Insgesamt drei Spezifikationen standen zu Beginn auf der Agenda von Ian Hick-
son, der als Editor von nun an eine zentrale Rolle einnehmen sollte: Web Forms
2.0 als Weiterentwicklung von HTML-Formularen, Web Apps 1.0 mit einem Fo-
kus auf der Applikationsentwicklung innerhalb von HTML sowie Web Controls
1.0 , eine Spezifikation bei der interaktive Widgets im Mittelpunkt standen. Letz-
teres Projekt wurde bald eingestellt, und Web Forms wurde zu einem späteren
Zeitpunkt in Wep Apps integriert. Die Arbeitsweise der WHATWG war von An-
fang an auf Zusammenarbeit mit der Community ausgerichtet - ein Blick auf
die Homepage zeigt dies deutlich.
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