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5.2 Anwendungen auf Landkreis-Ebene
Das Modell wurde beispielhaft auf die Daten in einigen ostdeutschen Landkrei-
sen angewendet (Reuter et al. 2008a , b ) . Dies betrifft die Landkreise Elbe Elster,
Märkisch Oderland und Havelland. Spätere Entwicklungen erlaubten Aussagen für
alle brandenburgischen Landkreise. Es konnte plausibel gemacht werden, dass bei
großflächig strukturierter Landwirtschaft, wie sie in weiten Teilen der ehemaligen
DDR vorhanden ist, bei Einhaltung der entsprechenden Mindestabstände ein nur
sehr geringer Genfluss zu erwarten ist, der die Kennzeichnungsschwelle von 0,9%
GVO-Anteil kaum je überschreitet. Dies gilt erwartungsgemäß insbesondere für
das Szenario, welches einen lediglich 10%-igen Anteil des GV-Anbaus annimmt
(Reuter et al. 2008b ) . In der hier vorgelegten Simulation für ganz Brandenburg wur-
den die bisherigen Ergebnisse auf Landkreis-Ebene näherungsweise auch für das
gesamte Bundesland Brandenburg bestätigt (siehe Abschn. 5.3.2 ) .
5.3 Anwendungen auf Bundesland-Ebene
Für drei Bundesländer werden Simulationsergebnisse präsentiert:
Schleswig-Holstein ist charakterisiert durch eine vergleichsweise kleinflächige
Aufteilung des Anbaus.
Brandenburg dagegen hat einerseits eine eher großflächig orientierte Landwirt-
schaft und eine nicht besonders hohe Anbaudichte. Die Abstände zwischen den
Feldern sind daher im Mittel relativ groß.
Niedersachsen als großes Flächenland weist eine markante Heterogenität auf.
Während einige Regionen durch kleinflächig parzellierten Anbau von Mais mit
erheblichem Flächenanteil auffallen, schwankt die lokale Dichte des Anbaus lan-
desweit ganz erheblich. Es gibt auch Teilregionen, in denen der Maisanbau nur
in geringer Dichte vorkommt.
5.3.1 Schleswig-Holstein
Für Schleswig-Holstein wurden verschiedene Szenarien entwickelt, die in Kap. 6
beschrieben werden. Dabei konnten nicht alle der angestrebten Szenario-Varianten
realisiert werden. Dokumentiert werden hier die Varianten, welche 10% bzw. 40%
Marktanteil von GV-Anbau annehmen. Die Szenarien mit 70% GV-Anteil konnten
nicht realisiert werden, da mit den vorhandenen Möglichkeiten die Felder nicht so
verteilt werden konnten, dass Kollisionen mit den Zusatzbedingungen vermieden
wurden: Insbesondere die Abstandsregelung von 150 m zwischen GV- und konven-
tionellen Feldern sowie ein Abstand von 1.000 m zu Schutzgebieten schränkte den
möglichen Marktanteil insoweit ein. Dokumentiert werden hier folgende Szenarien:
Szenario 1: 10% Marktanteil des GV-Anbaus sowie Berücksichtigung des Ab-
standes von 150 m zwischen GV- und konventionellem Anbau und einem
Abstand zu Schutzgebieten von 1.000 m.
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