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Randbedingungen, die das Ausmaß des Genflusses im Einzelfall beeinflussen sind
u.a.
Bodenbedingungen und Bodenqualität,
Exposition (Himmelsrichtung der Hangneigung),
Aussaatzeitpunkt,
Niederschlagsverteilung von der Aussaat bis zur Blüte,
Temperatursummen von der Aussaat bis zur Blüte,
Sorteneigenschaften (u. a. Ausprägungsgrad der Protandrie - d. h. Reifung der
männlichen Blüten vor den Weiblichen)
Die genannten Einflussgrößen wirken auf den Beginn der Blüte, die Blühdauer
und die Überschneidung von Blühzeiträumen. Die Überschneidung der Blühdauer
zwischen den Feldern im Bereich der möglichen Pollentransferdistanz ist eine wich-
tige Rahmenbedingung. Während der Blühperiode wirken viele auch kurzfristig
variable Größen, die den Umfang von Befruchtungsereignissen beeinflussen. Dies
sind insbesondere
Temperatur während der Blüte in hoher zeitlicher Auflösung,
Windintensität und Windrichtung während der Blüte in sehr hoher zeitlicher
Auflösung,
Luftfeuchtigkeit bzw. Sättigungsdefizit (beeinflusst die Lebensdauer des Pol-
lens),
Sonnenscheindauer bzw. Niederschlagsereignisse (beeinflussen das Ausmaß und
die zeitliche Verteilung der Pollenschüttung).
Die Ausschüttung der windgetragenen Pollen erfolgt tagesperiodisch mit einem
Schwerpunkt in den Morgenstunden und während des Vormittags. Die Weite der
Pollenverbreitung hängt stark von den kleinräumigen Verhältnissen ab. Die Varia-
bilität der Einflussgrößen für die jeweils einzelnen Felder bzw. die Mais-Bestände
in der betrachteten Region ist maßgeblich für den Umfang des Genflusses und sei-
ner hohen kleinräumigen Veränderlichkeit. Als wesentliche modulierende Größen
wirken fernerhin
Distanzen der Felder,
Größen der Felder bzw. deren Geometrie, insbesondere das Verhältnis von
Umfangslänge und Flächengröße sowie die
Oberflächenrauhigkeit der Umgebung (Hecken, u. a.).
Die Aufzählung dieser Faktoren legt nahe, dass der Informationsbedarf für ei-
ne präzise Modelldarstellung, welche die Situation eines Einzelfeldes abbildet,
sehr erheblich ist. Dies ist einer der Gründe, die zu einer Konzentration des wis-
senschaftlichen Interesses auf kleinräumige Verhältnisse beigetragen haben - die
Erfassung der bestimmenden Parameter für sehr große Räume erscheint praktisch
nicht möglich. Die empirisch beobachtete hochgradig ausgeprägte Variabilität des
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