Biology Reference
In-Depth Information
Im Rahmen des GeneRisk-Projekts wurde das erste Simulationsprogramm zur
Abschätzung von Genfluss auf regionaler Ebene für Mais entwickelt (Reuter et al.
2008 ). Dieses Modell wurde angewendet für verschiedene Regionen in Deutschland
( Kap. 5 ).
Zur Zeit schwer abzuschätzen sind Risiken in Bezug auf die Gewährleistung der
Lebensmittelsicherheit. Im Zusammenhang von Wissenschaft und Forschung sind
unterschiedliche Strategien und Prioritäten zu beobachten, wie Regelungen geschaf-
fen werden, die den Einsatz vorhandener Sorten in größeren räumlichen Einheiten
wesentlich beeinflussen - von unterschiedlichen allgemein gültigen Abstandsrege-
lungen in unterschiedlichen EU-Ländern über die Etablierung gentechnikfreier Zo-
nen bis hin zu Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Kostensituation aufgrund
von Aufwendungen für Tests auf Kontaminationen.
Zwischenfazit
Auf regionaler Ebene sind Veränderungen der Marktbedingungen zu verfol-
gen, z. B. über eine neue Produktkategorie „GV“ mit möglichen Risiken für die
konventionelle und ökologische Landwirtschaft.
Saatgut-Verunreinigungen können sich regional und sogar überregional auswir-
ken.
Auswirkungen gesellschaftlicher Steuerung z. B. im Hinblick auf Marktbedin-
gungen sowie Prioritätensetzung in Wissenschaft und Forschung können sich
regional auswirken.
3.4 Fazit
Eine große Anzahl von Fallstudien beschäftigt sich mit Auswirkungen des An-
baus gentechnisch veränderter Organismen, speziell Mais. Die Ergebnisse lassen
sich verschiedenen Organisationsebenen zuordnen. Ergebnisse von Laborstudien
lassen sich aufgrund ihrer Spezifität nicht unmittelbar in die natürliche Umwelt
übertragen. Sie belegen jedoch die Existenz primärer Effekte, deren Bedeutung für
die Verhältnisse im Freiland abzuschätzen ist. In Kombination mit den Daten der
Freilandstudien ergibt sich daraus ein perspektivisches Gesamtbild.
Der Anbau transgener Kulturpflanzen - in diesem Fall von Bt-Mais - verursacht
potenziell auf allen systemaren Organisationsebenen Umwelteffekte. Bewiesen ist
die Übertragung des Toxins von der exprimierenden Pflanze unter anderem auf
Herbivore und Organismen höherer trophischer Stufen.
Im Zusammenhang des Transgen-Eintrages über den landwirtschaftlichen Anbau
kann daher von ausgelösten Veränderungen gesprochen werden. Aktuell kann mehr
über die Existenz der Wirkungen als über ihre tatsächlich zu erwartenden Ausmaße
ausgesagt werden.
Die Frage, inwieweit sich das Transgen - einmal entlassen - unkontrolliert
und unrückholbar ausbreiten wird, beantworten Marvier und Van Acker ( 2005 ):
„Was möglich ist, wird auch passieren“. Sie halten die Transgen-Freisetzung für
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