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Abb. 3.2 Weibliche (links) und männliche (rechts) Mais-Blüten (eigene Aufnahme)
(Müller 2001 ). Mit 90 bis 100 Mikrometern Durchmesser ist der Maispollen einer
der größten und schwersten unter den windverbreiteten Pollenkörnern. Maisbestän-
de werden als Pollenquelle auch von Insekten genutzt (Marquard und Durka 2005 ).
Aufgrund der unscheinbaren und für Insekten unattraktiven weiblichen Blüten spielt
diese Organismengruppe jedoch bei der Bestäubung eine vernachlässigbare Rolle
(Treu und Emberlin 2000 , Alcalde 2003 ). Die hauptsächlich morgens und vormit-
tags stattfindende Pollenschüttung erstreckt sich je nach Witterung über 2 bis 14
Tage. Maispollen überlebt abhängig u.a. von der Temperatur und relativen Luft-
feuchte von drei Stunden (heiß und trocken) bis hin zu neun Tagen (kühl und feucht).
Bei der in Mitteleuropa vorherrschenden Witterung ist mit einer Überlebensdauer
von mindestens 24 h zu rechnen (Treu und Emberlin 2000 ). Eine Pollenverbreitung
über mehrere Kilometer durch den Wind wird durch die Lebensdauer des Pollens
unter europäischen Bedingungen praktisch nicht eingeschränkt.
3.2.2 Maisszünsler (Ostrinia nubilalis)
Bei dem Maiszünsler ( Ostrinia nubilalis ) handelt es sich um einen bedeutenden
landwirtschaftlichen Schädling. Weltweit ist dieser Vertreter der Schmetterlinge
(Lepidoptera) auf über 200 Wirtspflanzen zu finden, so spielte er in vergangener
Zeit z. B. eine negative Rolle im Hanfanbau. Heute stellt er den bedeutendsten
Maisschädling in Europa und in den USA dar. Der Hauptschaden entsteht durch
verringerten Stärke- oder Zuckergehalt im Korn. Bei 100% Befall (ein Schädling
pro Maispflanze) muss mit 5% bis 10% Ertragseinbußen gerechnet werden.
Jedes ausgewachsene Weibchen legt 500 bis 600 Eier an den Blattunterseiten
ab. Die Larven überwintern unter anderem in den Maisstängeln. Auch wenn die
Mortalität der geschlüpften Larven bei ca. 90% liegt, überleben noch ausreichend
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