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aufgenommen werden. Ein solches gesetzgeberisch anerkanntes Instrument wäre
die Strategische Umweltprüfung (SUP). Die SUP ist ein international anerkann-
tes Instrument, das entwickelt wurde, um die ökologischen Auswirkung politischer
oder planerischer Entscheidungen abzuschätzen. Damit greift die SUP zu einem
viel früheren Zeitpunkt als die Umweltverträglichkeitsprüfung oder die ökologi-
sche Risikoanalyse, die sich immer auf einen konkreten Eingriff in die Natur oder
die Zulassung einer Substanz oder eines GVO beziehen. In ihrer wegweisenden
Publikation definieren Therivel et al. ( 1992 ) die SUP als:
the formalized, systematic and comprehensive process of evaluating the environmental ef-
fects of a policy, plan or program and its alternatives, [...] and using the findings in publicly
accountable decision-making.
In den letzten zehn Jahren konnte die SUP aufgrund der Aktivität inter-
nationaler Organisationen als ein methodischer Ansatz zur Unterstützung von
Entscheidungsprozessen im umweltpolitischen Bereich etabliert werden. Die Mit-
glieder des Abkommens zur biologischen Vielfalt und der OECD verabschiedeten
SUP-Empfehlungen auf der Grundlage der CBD Art. 6b und 14 (CBD 2004 ,
2006 ) und im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit (OECD 2006 , 2008 ) . Die
SUP-Verordnung der EU trat 2001 in Kraft, umfasst aber im Gegensatz zu den inter-
nationalen Vorgaben nur Pläne und Programme, nicht aber Politiken . 17 Es fällt auf,
überrascht aber im Licht der vorherigen Ausführungen nicht, dass weder die CBD,
die OECD noch die EU ihre Aktivitäten zur Entwicklung von GVO oder zur Risi-
koabschätzung mittels SUP analysiert haben oder die Themen Gentechnologie und
biologische Sicherheit in ihren SUP-Dokumenten erwähnen. Auf nationaler Ebene
wird die SUP in zahlreichen Staaten praktiziert (Buckley 2000 ) und konzentriert
sich nach Goodland ( 2005 ) auf drei Bereiche:
Politiken: Gesetze und andere Regelungen;
Pläne und Strategien, einschließlich regionaler und sektoraler Pläne;
Programme oder Bündel koordinierter Projekte.
Box 17.1 Ziele der Strategischen Umweltprüfung (nach Abaza et al.
2004)
- To support informed and integrated decision-making by:
-- identifying environmental effects of proposed actions,
-- considering alternatives, including the best practicable environmental
option,
-- specifying appropriate mitigation measures.
17 weitere Informationen unter: http://ec.europa.eu/environment/eia/sea-legalcontext.htm
 
 
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