Biology Reference
In-Depth Information
Elementen zu untersuchen. Meist erfolgen erstmalige Freisetzungen auf wenigen
Quadratmetern, häufig mit Einschließungsmaßnahmen wie feinmaschigen Netzen
oder Zäunen.
Es folgen dann großflächigere Freisetzungen unter anbaunahen Praxisbedingun-
gen ohne weitere Einschließungsmaßnahmen, gelegentlich noch mit Mantelsaaten,
um eine unerwünschte Ausbreitung über die Anbaufläche hinaus zu vermindern.
Die Aufgabenstellung während dieser Phasen ist die Gewinnung weiterer Informa-
tionen über den Organismus, der Risikoabschätzungen zu weiteren Themen erlaubt.
Folgende Themen spielen dabei eine Rolle:
Entwicklung / Verhalten von Individuen unter variablen Bedingungen: Stoff-
wechsel (Metabolismus), Individualentwicklung (abgeschätzt insbesondere an-
hand von visuellen Merkmalen (Bonitierungen));
Untersuchung von Interaktionen mit anderen Organismen (Resistenzen, Sensiti-
vitäten);
Bestands-Interaktionen (insbesondere Genfluss zu anderen Beständen);
Populations-Interaktionen mit Nichtziel-Organismen (Non-Target-Effekte);
Ökosoystemare Effekte (Stoffhaushalt, Biodiversität, Nahrungsketten).
Die Auswertung der empirischen Ergebnisse bildet die Grundlage für die
Einschätzung von Risiken auf größerer Skala. Dabei sind dann folgend auch
Extrapolationsmethoden von Bedeutung.
Extrapolationen auf höhere Ebenen
Aussagen zu Effekten über größere Räume sind nicht mehr allein aufgrund em-
pirischer Befunde möglich. Oft geht es darum, Auftretenshäufigkeiten bestimmter
Effekte abzuschätzen. Hierzu ist eine Kombination aus Umgebungsinformationen
(Klima, Häufigkeit relevanter meteorologischer Konstellationen, geomorphologi-
sche Strukturen u.a.) und Informationen des „Antwort-Verhaltens“ der jeweiligen
Organismen unter entsprechenden Bedingungen erforderlich. Der angestrebte Aus-
sageraum bezieht sich auf zwei Ebenen:
Effekte auf der Ebene der Landschaft Dies umfasst Ökosystem übergreifende
Effekte, z. B. durch migrierende Organismen (beispielsweise Vögel, die mehrere
Naturräume nutzen und im Rahmen der Ökosystemanalyse eines Ackerstandortes
nicht erfasst werden), Nachbarschafts-Beziehungen zwischen Feldern und deren
Häufigkeit. Z. B. lässt sich die Bedeutung von Genfluss nur in großräumigerem
Zusammenhang abschätzen.
Regionale Effekte Hier spielen Wirkungen auf die Agrarstruktur eine Rolle, zu-
sätzlich treten ökonomische und gesellschaftliche Zusammenhänge ins Blickfeld.
Implikationen für Kostenstrukturen berühren einen wesentlichen Bereich, über
den sich sozial-ökologische Effekte vermitteln, die das Zusammenwirken von
ökologischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten betreffen.
Effekte auf einer Ebene haben Implikationen für andere Ebenen (cross-
level interactions). Bisher erfolgte eine Konzentration auf untere Ebenen. Diese
Search WWH ::




Custom Search