Biology Reference
In-Depth Information
- Bt-Pflanzen, z. B. Mais, der ein insektengiftiges Toxin aus Bacillus thuringien-
sis enthält;
- HR-Pflanzen, z. B. Mais oder Raps, sie enthalten bakterielle Enzyme zur
Entgiftung von Totalherbiziden oder alternative Synthesen für durch Totalher-
bizide blockierte Synthesewege;
- VR-Pflanzen, z. B. virusresistente Zuckerrüben, virusresistente Papaya,
sie enthalten Capsid-Proteine von Pflanzenviren, die eindringende Virus-
Nukleinsären aus der Zelle ausschleusen, ohne dass eine Virus-Vermehrung
stattfindet;
- stoffwechselveränderte Pflanzen, z. B. Kartoffeln, in denen bestimmte Synthe-
sewege verändert oder blockiert sind.
2.2 Ebenen der Risikoanalyse von gentechnischen Anwendungen
in der Landwirtschaft
Im Folgenden werden kurz die notwendigen Schritte skizziert, die in der Risiko-
analyse durchlaufen werden müssen. Hierbei wirken am Startpunkt der Analyse
Erfolgskontrolle des Experiments (der Transformation) und erste Wirkungserfas-
sung zusammen. Es folgt dann die Erprobung auf sukzessiv größere Räume, die
einen Abschluss als systemische Synopse erfordert.
Geschlossene Systeme als Umgebung für Risiko- und Effekt-Analyse
Die ersten risikoanalytischen Schritte erfolgen allgemein im kleinskaligen, ge-
schlossenen Laborsystem. Die gentechnische Transformation selbst wird im
Einzelzell-Stadium vorgenommen. Anschließend muss der Organismus in geeig-
neter Kulturumgebung als vielzelliger Organismus regeneriert werden. Die Analyse
richtet den Blick zunächst auf die Funktion der Transgene und ihre Wechselwir-
kungen mit der Physiologie der Zelle. Physiologische Untersuchungen stehen im
Vordergrund.
In einem nächsten Schritt erfolgen Untersuchungen in mittelskaligen geschlos-
senen Systemen (Phytotron, Klimakammer). Funktionale Tests des Gesamtorga-
nismus und ein Vergleich mit gentechnisch unveränderten Ausgangs-Organismen
(nah-isogene Linien) folgen.
Eine weitere Charakterisierung kann dann in großen geschlossenen Systemen (z. B.
Gewächshäusern) erfolgen.
Die Aufgabenstellung dieser Schritte besteht neben der Produktentwicklung
wesentlich in einer „Trait-Charakterisierung“ (genetische Struktur, Vererbung, Sta-
bilität) sowie dem Verhalten des Organismus unter definierten, kontrollierten
Umgebungsbedingungen.
Offene Systeme als Umgebung für Risikoanalyse
Der Freisetzungsversuch in kleinskaliger, offener Feldkultur ist die nächste Stufe.
Sie erlaubt es, weitere Eigenschaften eines Organismus mit neuen genetischen
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