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Kapitel 15
Stakeholder-Interaktionen regional:
Risikogovernance - Entwicklung eines
Kommunikationsprozesses zum Umgang
mit dem Anbau von GVO in der Region
Märkisch-Oderland
Claudia Bethwell, Thomas Weith und Klaus Müller
Zusammenfassung
Die Region Märkisch-Oderland, östlich von Berlin gelegen, ist der Schwerpunkt der
landwirtschaftlichen Nutzung von Bt-Mais MON810 in Deutschland. Hier existie-
ren seit 2005 Erfahrungen mit dem kommerziellen Anbau. Der Bt-Mais MON810
ist der einzige gentechnisch veränderte Organismus (GVO), der bisher in relevanter
Menge in Deutschland angebaut wurde.
Die Verwendung von GVO ist in der öffentlichen Diskussion mit starken
Unsicherheiten und Ambivalenzen verbunden. So wird der Anbau von GVO als sys-
temisches Risiko eingestuft. Gleichzeitig gilt für den Mais nach der EU-Richtlinie
2001/18/EC, dass die Koexistenz zwischen konventionell und ökologisch erzeug-
tem Mais auf der einen Seite und dem mit Mitteln der Gentechnik erzeugtem Mais
auf der anderen Seite gewährleistet werden muss.
Für die Region Märkisch-Oderland wurde hierzu ein partizipativ-
kommunikativer Ansatz des Risikomanagements entwickelt und regional
implementiert. Der Kommunikationsprozess wurde schrittweise und offen ge-
staltet. Er besitzt nach dem gegenwärtigen Stand gute Voraussetzungen für eine
Verstetigung in der Region. Das Ziel der Risikokommunikation bestand seit Beginn
des Prozesses darin, die Koexistenz zwischen einer Landwirtschaft ohne und
mit Gentechnik in der Region zu ermöglichen. Dies soll durch einen sachlichen
Umgang mit dem Thema erfolgen, Konflikte minimieren und berechtigte Interessen
der Beteiligten gewährleisten.
B
C. Bethwell (
)
Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) Müncheberg e.V., Institut für
Landnutzungssysteme, Eberswalder Str. 84, 15374 Müncheberg, Deutschland
e-mail: Claudia.Bethwell@zalf.de
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