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angebaut werden, sollen wir mit unseren Bienenvölkern woanders hingehen. Wir
sollen weggehen? Wo ist denn da die Wahlfreiheit? Außerdem hätte ich gern
gewusst, ob ich als Imker haftbar zu machen bin, wenn meine Bienen andere
Pflanzen kontaminieren. Die Bienen fliegen schon mal 3 km weit!
MON 810 Mais ist ein Futtermittel, für den menschlichen Verzehr nicht zuge-
lassen. Die Bienen sammeln Honig aber auch auf verseuchten Feldern, wenn
sie eigentlich reinen Pollen sammeln sollen. Ist der Honig gentechnisch ver-
seucht, darf er nicht mal mehr verschenkt werden, sondern wird vernichtet. Wer
untersucht? Wer zahlt? Welche Konsequenzen zieht das nach sich?
Stellungnahmen des Podiums:
In der Rechtsprechung gibt es den Fall, dass ein Anspruch besteht für Nach-
barn, die ohne ihr Zutun gentechnisch veränderte Pflanzen auf ihren Feldern
haben, die sie nicht vermarkten dürfen. Aber Imker sind, wenn sie nicht Ei-
gentümer der Grundstücke sind, auf denen die Bienenkörbe stehen, nicht als
Nachbarn definiert. Sie als Imker haften nicht, wenn ihre Bienen die Pollen
weitertragen. Die Aufforderung, die Bienenstöcke herumzutragen, ist natür-
lich absurd, das kann man von den Imkern nicht verlangen. Diese Frage ist
rechtlich noch nicht gelöst.
Das bedeutet für Imker und Bio-Bauern: Eine Koexistenz ist nur möglich,
wenn sich Regionen als Ganzes vereinigen. Das müssen Sie als Verbraucher
fordern! Es gibt ja schon gentechnikfreie Regionen, aber die Verträge gelten
nur für jeweils ein Jahr und nicht alle Landwirte innerhalb der Region machen
mit.
Sie sehen, dass die Politik nicht immer auf die Wissenschaft hört. Die Grenzen
von 150, 300 oder 800 m sind ja auch sehr theoretisch. Es müsste Regionen
mit GVP und ohne GVP geben.
Aus dem Plenum : Weniger Insektizide - das ist doch nur kurzfristig! Wo ist der
Nutzen? Ich brauche KEINE Insektizide!
Stellungnahmen des Podiums:
Wichtig ist ein gutes Resistenzmanagement: Nicht immer dieselben Pestizide
verwenden, nicht immer dasselbe anbauen.
Grundsätzlich gilt: Im Rahmen der Risikoprüfung wird nicht der Nutzen der
Gentechnik ermittelt, sondern nur mögliche Risiken und Schäden abgeschätzt.
Es fehlen auch Abschätzungen gesamtwirtschaftlicher Kosten. Es müsste
rechtlich geändert werden, indem eine Risiko-Kosten-Nutzen-Abschätzung
gefordert wird.
Aus dem Plenum : Ich höre immer „Wahlfreiheit“
Das hört sich toll an, ist
aber doch nur Hohn. Ich würde eher von Wirtschaftsdiktatur sprechen. Das In-
teresse an der Einführung von gentechnisch veränderten Pflanzen kommt doch
nicht aus der Gesellschaft! Und wir müssen jetzt mit unseren Steuergeldern die
Forscher bezahlen, die herausfinden sollen, ob Gentechnik gefährlich ist! Wir
sollten das Geld besser einsetzen, um zu erforschen, wie man Mais ökologisch
anbauen kann! Erst wird ein Feuer entfacht, dann wird die Feuerwehr gerufen,
und wir zahlen! Die Gesellschaft möchte keine Gentechnik!
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