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es möglich, den eigenen Lebenszusammenhang risikoarm zu organisieren, auch
wenn Implikationen von Alltagsentscheidungen nur partiell auf wissenschaftlich
fundiertem Niveau getroffen werden können. Für den Nahrungsmittelsektor erwies
sich die Naturnähe als ein besonders hoch geschätzter Wert.
Auf dieser Ebene ging es darum, basisnahe Einsichten unmittelbar kennenzu-
lernen.
Kapitel 15 : Die Landkreis-Ebene und regionale Zusammenhänge
Wie im regionalen Zusammenhang widerstreitende Interessen in Bezug bringen und
möglicherweise zu einem Ausgleich beitragen? Dieser Fragestellung ging eine Ge-
sprächsserie im Landkreis Märkisch Oderland nach. Der Landkreis östlich Berlins
wies vor der Ruhensanordnung durch das BMVEL die höchste räumliche Kon-
zentration des Anbaus von Bt-Mais auf, den es in Deutschland gab. Entsprechend
waren lokale Kontroversen polarisiert. Die Kreisverwaltung einschließend wurde
nach Möglichkeiten gesucht, Konflikte auf regionaler Ebene in produktive Bahnen
zu lenken und - wenn auch nicht zu befrieden - so doch zur Organisation eines
modus vivendi beizutragen, die es den am Konflikt Beteiligten ermöglichen sollte,
hier insbesondere Landwirte mit unterschiedlichen Anbauinteressen, ihre Positio-
nen in einer Weise wahrnehmen zu können, die Belange anderer möglichst wenig
einschränkt. Die Gespräche lieferten Erkenntnisse für ähnliche Widerspruchslagen
an anderen Orten und zu vergleichbaren Themen.
Kapitel 16 : Bundesweite Debatten
Der Runde Tisch Pflanzengenetik wurde 2009 von den Bundesministerien BMBF
(Bildung und Forschung) und BMELV (Ernährung, Landwirtschaft und Verbrau-
cherschutz) einberufen, um die Thematik „Gentechnisch veränderte Pflanzen“
verstärkt in der Öffentlichkeit zu erörtern. Die Spitze des Ministeriums für Bil-
dung und Forschung vertrat dabei die Auffassung, dass aus forschungspolitischer
Sicht die Nutzung der Gentechnik im Prinzip notwendig ist. Aus unterschied-
licher Perspektive wurden Positionen von Eingeladenen aus Sicht der Industrie,
verschiedener Wissenschaftsorganisationen und gesellschaftlicher Funktionsträger
dazu entwickelt. Zum Kreis der Eingeladenen gehörend, entwickelten Vertreter
des GeneRisk-Konsortiums die Position, dass als notwendige Zutat eines ratio-
nalen Diskurses eine deutliche Stärkung der Unabhängigkeit der Risiko- und
Begleitforschung gehört. Hierzu wurden inhaltliche Forschungsdefizite aufgezeigt,
die insbesondere Wirkungen für größere Räume und die Berücksichtigung der
biogeografischen und landschaftsstrukturellen Variabilität betrifft.
Kapitel 17 : Internationale Verknüpfung
Das Kapitel umreißt wichtige Grundlinien im internationalen Zusammenhang. Es
stellt dar, welche Beziehungen sich zwischen unabhängiger Wissenschaft und indus-
triellen Marktinteressen ergeben haben. Dabei wird vor allem auf Fragen des län-
derübergreifenden Risikomanagements Bezug genommen. Der GeneRisk-Verbund
konnte auch in diesen Kontext Beiträge einbringen, so zu einem Symposium im
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