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das Potenzial für die Unterstützung der Behörden hinsichtlich der Prüfung von
Freisetzungsanträgen und Anbauanmeldungen. Durch die Auswahl verschiede-
ner Abstandsweiten lassen sich vorab die Auswirkungen bestimmter Abstands- /
Anbauregelungen überprüfen.
6. Das System wurde erweitert durch die Implementation einer Ausbreitungsfunk-
tion, die im Vergleich zu starren Abstandsregelungen die tatsächlichen, lokalen
Bedingungen für eine Pollenverbreitung (Windverhältnisse, Landnutzung, Wit-
terung) berücksichtigen kann.
7. Auf Basis typischer Anbausituationen lassen sich unterschiedliche Anbaus-
zenarien hinsichtlich einer Koexistenz von konventionellen und GV-Pflanzen
durchspielen. Dies stellt einen deutlichen Fortschritt im Vergleich zur bisherigen
Allokation von GVO-Feldern auf Basis von Kreisstatistiken und Bodeneigen-
schaften dar.
8. Staaten, die über keine detaillierten Agrarerhebungen hinsichtlich des GVO-
Anbaus verfügen, können diese kostengünstige Methode zur Lokalisierung von
GVO-Feldern als eine wichtige Grundlage für die Planung und Regelung des
GVO-Anbaus adaptieren.
9. Im Zusammenhang mit Methoden der Fernerkundung kann das WebGIS zur
Allokation von konventionellen und GVO-Maisfeldern in Deutschland genutzt
werden.
1.5.4 Diskursanalysen
Die Diskursanalyse spielt für die sozial-ökologische Forschung eine wichtige Rol-
le. Sie macht die verschiedenen Interessenlagen und Strategien von Beteiligten bzw.
Stakeholdern zugänglich und liefert so eine wichtige Grundlage für das Verständnis
und die Bewertung gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse. Auch diese Aspek-
te lassen sich auf verschiedenen Ebenen betrachten. Als Beispiel für die lokale
Ebene wird in der Kreisstadt Diepholz ein Diskurs mit Betroffenen und inter-
essierten Bürgerinnen und Bürgern im Rathaus dokumentiert ( Kap. 14 ). Für den
Landkreis Märkisch Oderland wurde ein langfristig organisierter Austauschprozess
dokumentiert, in den der Landrat, Landwirte sowie verschiedene Repräsentanten
von Interessengruppen einbezogen wurden ( Kap. 15 ). Schließlich hat das Gene-
Risk Projekt auf Bundes-Ebene zum Runden Tisch Gentechnik beigetragen und eine
Position zu Forschungsperspektiven in den Austausch eingebracht ( Kap. 16 ). In ei-
ner diese Thematik abschließenden Analyse werden in Kap. 17 schließlich auch
Diskursdynamiken auf internationaler Ebene thematisiert.
1.6 Syntheseperspektiven zum rechtlichen Rahmen und der
Zulassungspraxis
Das europäische und deutsche Gentechnikrecht verfolgen das Ziel, die ökologischen
Risiken neben den Gesundheitsrisiken, die in GeneRisk nicht behandelt wurden,
zu minimieren ( Kap. 9 und Kap. 11 ). Hierfür wurden Instrumente ausgebildet,
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