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vorbereitenden Interviews konnten wir die folgenden Aspekte identifizieren, die
Entscheidungsalternativen im Zusammenhang mit unserer Analyse repräsentieren
können:
Um welches Produkt aus Mais oder Raps soll es sich handeln (Cornflakes,
Dosenmais, Speiseöl, Margarine, Milch, Rindfleisch, Elektrizität aus Biomasse)?
Hat das Produkt eine Kennzeichnung („ohne Gentechnik“, „mit GVP“, keine
Kennzeichnung)?
Wie hoch ist der „Anteil“ an GVP im Produkt gemäß Angaben zur land-
wirtschaftlichen Erzeugung und zur Produktion ( Herstellerangabe: 0,00%
bis 99%)?
Wie hoch ist der „Anteil“ an GVP im Produkt nach Laboranalysen, die genetisch
verändertes Material nachweisen? ( Laborergebnis: nicht nachweisbar bis 99%)?
Wo wurde das Produkt erzeugt ( Herkunft : regional, Deutschland, EU, Welt)?
Sind mit der Erzeugung des Produkts besondere Umweltwirkungen verbunden?
Ändert sich der Preis des Produkts (
20%,
10%, 0%,
+
10%,
+
20%)?
Unter GVP-„Anteil“ verstehen wir hier den Anteil von Biomasse aus GVP im
Verhältnis zu konventionell erzeugter landwirtschaftlicher Biomasse, der in die
Produktion des entsprechenden Produkts eingeht. Auch hoch raffiniertes Speiseöl,
Milch, Rindfleisch oder Elektrizität können daher durch einen GVP-Anteil gekenn-
zeichnet werden.
Insbesondere die Festlegung geeigneter Umweltwirkungen war eine Herausfor-
derung. Zum einen ist das Ausmaß der Umweltwirkungen Gegenstand heftiger
fachlicher und politischer Debatten. Weiterhin können in einer Bewertungsbefra-
gung nur solche Umweltwirkungen zum Thema gemacht werden, mit denen die
Befragten zumindest ansatzweise vertraut sind (siehe dazu Barkmann et al. 2008 ) .
Wir mussten uns daher auf sehr einfache Wirkungen beschränken, die mit dem
Anbau von GVP in Beziehung gebracht werden:
Verminderung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln ( PSM : 0%, -5%, -10%),
Ausbreitung von Genkonstrukten in der Umwelt ( GVP-Ausbreitung : ja/nein),
Verminderung der Artenvielfalt (ja/nein).
Aus den oben angeführten Attributen und deren Ausprägungen wurden sys-
tematisch einzelne Produkte „zusammengesetzt“. Ein klassisches statistisches
Versuchsdesign haben wir hier nicht nutzen können, da die einzelnen Aspekte nicht
frei kombinierbar sind. So ergibt die standardmäßige Laboranalyse von (hoch raf-
finiertem) Pflanzenöl oder von Rindfleisch auf Rückstände der GVP in der Regel
immer „nicht nachweisbar“. Dennoch wurde eine Kombination der Attributausprä-
gungen angestrebt, die die Korrelation zwischen den einzelnen Attributen gering
hält.
Für jede der sieben Produktarten wurden je drei unterschiedliche Produkte der
gleichen Art (z. B. Cornflakes) zu einer Auswahlentscheidung zusammen gefasst.
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