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Kapitel 12
Großflächiger Anbau von Bt-Mais
und HR-Raps: Zahlungsbereitschaft
und Nutzen-Kosten-Analyse
Jan Barkmann, Christina Gawron, Rainer Marggraf, Ludwig Theuvsen
und Manuel Thiel
Bt-Mais, enthält das für Insekten giftige, gentechnisch eingefügte Toxin des Ba-
cillus thuringiensis. HR-Raps wurde auf gentechnischem Wege resistent gegen
bestimmte Herbizide gemacht. Um abzuschätzen, ob der großflächige Anbau die-
ser gentechnisch veränderten Pflanzen wohlfahrtsökonomisch - das heißt aus Sicht
wirtschaftlicher Effizienz - für die deutsche Bevölkerung von Vorteil ist, nut-
zen wir das wirtschaftswissenschaftliche Instrument der Nutzen-Kosten-Analyse
(NKA; Marggraf und Streb 1997 ) . In die Abschätzung der Nutzen und Kosten
gehen dabei auch Komponenten ein, die nicht oder nicht direkt anhand von
Marktpreisen abgeschätzt werden können. Diese Kosten- und Nutzenanteile kön-
nen durch Zahlungsbereitschaftsbefragungen erhoben werden. In diesem Kapitel
werden wesentliche Projektergebnisse beider Methoden vorgestellt.
12.1 Methodik
12.1.1 Zahlungsbereitschaftsanalyse
Für Zahlungsbereitschaftsbefragungen stehen heute imWesentlichen zwei verschie-
dene Methoden zur Verfügung: die kontingente Bewertung und die Choice Analysis
(Louviere et al. 2000 ) . Choice- (
Auswahl) basierte Methoden haben den Vorteil,
Bewertungsdaten nicht nur für einen Bewertungsgegenstand insgesamt zu liefern,
sondern für eine kleine Zahl an Eigenschaften ( Attributen ) des Bewertungsgegen-
standes. Dies ist für die Bewertung des großflächigen Anbaus von gentechnisch
veränderten Pflanzen (GVP) von Vorteil, da sich die erzeugten Produkte in mehreren
bedeutsamen Aspekten unterscheiden können. Auf Grundlage einer Literaturaus-
wertung, nach Diskussion mit unserem transdisziplinären Begleitkreis sowie nach
=
B
J. Barkmann (
)
Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung, Universität Göttingen, Platz der
Göttinger Sieben 5, 37075 Göttingen, Deutschland
e-mail: jbarkma@gwdg.de
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