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Kapitel 10
Koexistenz-Studie Schleswig-Holstein
Christiane Eschenbach und Wilhelm Windhorst
10.1 Einführung und Fragestellung
In Verbundvorhaben GeneRisk war es Aufgabe des Arbeitsbereichs „Wirkungs-
analyse, Raumbezug Schleswig-Holstein, GIS-Modellkopplung und -anwendung
Mais“, Betroffenheitskulissen, die sich durch den Anbau von GVP (gentechnisch
veränderte Pflanzen) ergeben würden, über räumliche Analysen darzustellen und
zu quantifizieren. Vor dem Hintergrund einer räumlich hoch aufgelösten Daten-
basis wurden durch Simulationsrechnungen und GIS-Anwendungen Zielkonflikte
für verschiedene Gruppen von Betroffenen (Stakeholder) bei bestimmten Anbau-
situationen (GVP-Anbauszenarien) in Schleswig-Holstein dargestellt. Mit diesen
Studien wurden Einschränkungen der Handlungsoptionen für einzelne Betroffe-
ne deutlich und quantifizierbar und es wurde Transparenz für die Reichweite von
Entscheidungen hergestellt.
Identifikation der Stakeholder
Durch einen Anbau von GV-Kulturpflanzen in Deutschland sind neben den öko-
logischen Auswirkungen auch soziale und ökonomische Effekte für verschiedene
betroffene Bevölkerungsgruppen zu erwarten. Man spricht hier auch von Stakehol-
dern als Sammelbezeichnung für Einzelpersonen, Gruppen oder Organisationen, die
von wirtschaftlichen oder politischen Aktivitäten und Entscheidungen beeinflusst
werden oder diese selbst beeinflussen können.
Durch Literaturrecherchen und Gespräche wurden, neben der Gesellschaft all-
gemein (als Verbraucher), insbesondere folgende Stakeholder eines potenziellen
GVP-Anbaus in Schleswig-Holstein identifiziert:
GVP-anbauende Landwirte,
konventionell wirtschaftende (d. h. nicht-GVP-anbauende) Landwirte (Grenz-
wert für eine Kontamination der Produkte durch GVO (gentechnisch veränderte
Organismen): 0,9%),
B
C. Eschenbach (
)
Ökologiezentrum, Universität Kiel, Olshausenstr. 75, 24118 Kiel, Deutschland
e-mail: ceschenbach@ecology.uni-kiel.de
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