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Bei den Anforderungen, die für die Modellentwicklung formuliert werden, kann
grundsätzlich zwischen formellen und materiellen Kriterien unterschieden wer-
den, wobei die formellen Anforderungen letztlich dazu dienen, die materiellen
Anforderungen sicherzustellen.
Auf der Seite der materiellen Anforderungen werden unterschiedliche Krite-
rien angeführt, die die Verwertbarkeit des Modells sicherstellen sollen. Negativ
formuliert wird zum Beispiel, dass ein gutes Modell nicht inkonsistent, nicht unzu-
verlässig, nicht willkürlich und nicht unberechenbar sein darf . 18 Positiv formuliert
werden unter anderem Forderungen nach Objektivität, Vollständigkeit der Date n 19
und Ergebnisse, Transparenz, Vergleichbarkeit, Plausibilität, Schlüssigkeit und Zu-
gänglichkeit des Modells . 20 Mit anderen Worten geht es bei diesen materiellen
Anforderungen darum, dass das Modell verständlich sowie valide (d. h. sachlich
stimmig) und verlässlich (reliabel) (d. h. methodisch stimmig) ist.
Auf der Seite der formellen Anforderungen wird insbesondere verlangt, dass
eine vollständige Modelldokumentation erstellt wird, die die komplette Entwick-
lungsgeschichte des Modells von der zugrunde liegenden Fragestellung über das
Modelldesign bis zur Verwertbarkeit der Ergebnisse darlegt . 21 Zudem soll das Mo-
dell empirisch validiert sein . 22 Zum Teil wird darüber hinaus gefordert, dass ein
Modell, bevor seine Ergebnisse anerkannt werden können, durch Experten in dem
entsprechenden Bereich bewertet bzw. abgenommen wird . 23
Process (National Research Council) : Models in environmental Regulatory Decision Making
(2007). Für Software Systeme besteht hingegen ein international anerkannter Standard: ISO/IEC
Standard 9126: Software Product Quality, International Standard Organisation (ISO), International
Electrotechnical Commission (IEC), 2001.
18 Siehe Bericht des amerikanischen National Research Council: „Environmental effects of
transgenic plants“ (2002), S 76 ff.
19 Vgl. hierzu Ranson/Darrel: Remote sensing technology for forest ecosystem analysis. In:
Shugart/Leemans/Bonan, A Systems Analysis of the Global Boreal Forest (1992), S 267; Bati-
ni/Scannapieco: Data Quality - Concepts, Methodologies and Techniques (2006), S 19 ff.
20 Vgl. z.B. Becker/Schütte/Geib et al.: Grundsätze ordnungsgemäßer Modellierung - Ab-
schlussbericht (1999), S 14; vgl. Bart: Acceptance criteria for using individual-based models
to make management decisions. In: Ecological Applications 1995, 411, 412 ff.; Con-
roy/Cohen/James et al.: Parameter estimation, reliability, and model improvement for spatially ex-
plicit models of animal populations. In: Ecological Applications 1995, 17 ff.; Batini/Ceri/Navathe:
Conceptual Database Design - An Entity-Relationship Approach (1992), S 139 ff.; Frank:
Möglichkeiten und Grenzen einer objektorientierten Modellierungslehre. In: Tagungsband STJIA
(1997); ders.: Evaluation of Reference Models. In: Fettke/Loos, Reference Modeling for Business
Systems Analysis (2006), S 118 ff. m.w.N.
21 Hierzu Grimm/Berger/Bastiansen et al.: A standard protocol for describing individual based
and agent-based models. In: Ecological Modelling 2006, 115 ff.
22 Vgl. Moody: Theoretical and practical issues in evaluating the quality of conceptual models. In:
Data & Knowledge Engineering 2005, 243, 247 ff., 261 ff. m.w.N.
23 Vgl. z.B. Bart: Acceptance criteria for using individual-based models to make management
decisions. In: Ecological Applications 1995, 411 m.w.N.
 
 
 
 
 
 
 
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