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grundlegenden Naturvorgängen des ökologischen Gefüges als auch mit zentralen
Prozessen der vom Menschen gesteuerten Systeme wie Landwirtschaft und Le-
bensmittelwirtschaft in enger Wechselbeziehung steht. Diese Wechselbeziehungen
wurden in dem Verbundprojekt GeneRisk beispielhaft untersucht.
1.3 System-analytisches Vorgehen - Verknüpfung natur-
und sozialwissenschaftlicher Zugänge
GeneRisk knüpft bei der Entwicklung des systemischen Risikobegriffs an den in der
sozial-ökologischen Forschung übergreifend formulierten Begriff an (Renn und Keil
und Ausformung, die mit den hier zusammengestellten Beiträgen auf verschiedenen
Ebenen illustriert wird.
Der Beginn der betrachteten Wirkungsketten bei GVO ist der Eingriff auf mo-
lekularer Ebene. Um diesen zu bewerten, ist die Bezugnahme auf molekulare
Methoden als erster Schritt erforderlich. Die molekulare Charakterisierung des
GVO z. B. hinsichtlich Stabilität der Integration, Expression des Transgens und se-
kundärer metabolischer Effekte erlaubt erste Wirkungsabschätzungen, die aber bei
weitem nicht vollständig sind. Eine systematische Analyse der Verknüpfung von
Wirkungsketten über verschiedene systemare Organisationsebenen erfolgte für das
Beispiel gentechnisch veränderter Mais mit Insektenresistenz (Bt-Mais) im Rahmen
einer Literaturauswertung (
Kap. 3
).
In der Erforschung der Risiken von GVO schließen sich Untersuchungen auf
organismischer und Bestandsebene an. Solche Untersuchungen erfordern phy-
siologische und agrarwissenschaftliche Kompetenz. Weiterhin werden eventuelle
Wirkungen auf Nichtzielorganismen geprüft. Hier spielt die Kenntnis über allge-
meine ökologische Zusammenhänge die zentrale Rolle. Auch die Kenntnis der
Eigenschaften der Organismen, denen Erbmaterial zu Transformationszwecken ent-
nommen wurde, gehört mit dazu. Erst wenn kleinräumige Effekte risikoanalytisch
hinreichend erschlossen sind, können weiterführende Aspekte untersucht werden.
Dieses strukturierte Vorgehen bei der Wirkungsanalyse wurde vom Verbund der
weiterführenden Diskussion systemischer Risiken zugrunde gelegt. Als besonders
zu beachtende Themen sind folgende Effekte als systemische Risiken von GVO
möglich und im Rahmen der Risikoanalyse zu prüfen:
•
Physiologische Risiken
Durch die gentechnische Veränderung bedingte Effekte
der bio-molekularen Konstitution, die sich in veränderten Gehalten von Inhalts-
stoffen und damit verändertem Respons auf Umweltwirkungen zeigen, auch
Nähr- und Futterwert sowie Resistenz gegen Krankheiten und Pathogene können
sekundär beeinflusst sein.
•
Ökologische Risiken
Biodiversitätseffekte im genutzten Ökosystem könn-
ten auftreten, auch durch Veränderung der Bewirtschaftungsform (z. B.
Herbizid- bzw.
Insektizid-Einsatz) mit Folgewirkungen für biotische und
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