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stehende Ackerfläche in drei Maisanbauklassen (Klassen 6, 9, 10) zu mehr als 95%
durch die Verteilung von Anbauflächen für GV-Mais ausgeschöpft. Diese Klassen
entsprechen einem Maisanbauanteil von 27,5%, 42,5% und 47,5% (jeweils
+ /
2,5%). Hier war auch entweder die potenziell zur Verfügung stehende Fläche kleiner
als die Fläche, die für eine Verteilung von 10% GV-Mais benötigt worden wäre
(Klassen 6, 10), oder die verbliebenen einzelnen Restflächen waren zu groß, um in
die Flächen für die Verteilung von GV-Mais noch einbezogen zu werden (in Klasse
9 waren 5 ha übrig).
Demzufolge sind nach der Simulation des Maisanbaus für das gesamte Land
nur Gebiete mit Maisanbauanteilen von über 50% als kritisch für die Umsetzung
der Koexistenz anzusehen. Im Unterschied dazu müssen auf Landkreisebene unter
ansonsten gleichen Rahmenbedingungen auch Gebiete mit einem Maisanbauanteil
von unter 50%, und zwar ab ca. 30%, als für die Umsetzung der Koexistenz kritisch
eingestuft werden.
Eine Ursache dafür ist darin zu sehen, dass in der Simulation für das gesamte
Land pro Maisanbauklasse insgesamt mehr Ackerfläche potenziell zur Verfügung
steht und ein Ausweichen in unkritische Gebieten möglich ist. In einem Landkreis
sind solche Ausweichmöglichkeiten aufgrund der geringeren Größe naturgemäß
niedriger.
Die Ergebnisse der Fallstudie bedeuten einerseits, dass es innerhalb eines
Bundeslandes sehr unterschiedliche Möglichkeiten zur Umsetzung der Koexis-
tenz geben kann, wie der Vergleich der Ergebnisse der Szenarioberechnungen
der Landkreise untereinander sowie mit dem Bundesland zeigt. Eine bundesweite
Übertragung der Modellierungsansätze zur Abschätzung der Möglichkeiten der Ko-
existenz zwischen GV-Mais und Nicht-GV-Mais sollte daher nach Möglichkeit auf
Szenarioberechnungen auf dieser regionalen Ebene basieren. Andererseits zeigen
die Ergebnisse, dass auch innerhalb eines Landkreises Gebiete vorhanden sind, in
denen die Ausgangsmöglichkeiten zur Umsetzung der Koexistenz unterschiedlich
sind. Diese Gebiete können durch detailliertere Analyse der Berechnungsergebnis-
se, mittels Betrachtung der Maisanbauklassen, identifiziert werden, um anschlie-
ßend Szenarioberechnungen auch auf lokaler Ebene, der Gemeindeebene, für diese
Gebiete durchzuführen.
7.5 Wieviel GV-Mais passt in unterschiedlich
geprägte Regionen?
Wie in Abschn. 7.3 ausgeführt, wurde für ausgewählte Landkreise der Bundeslän-
der Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Sachsen untersucht, inwieweit neben dem
Anbauanteil von GV-Mais und dem Flächenanteil der Schutzgebiete auch der Mais-
anbauanteil und die mittlere Schlaggröße Einfluss auf die mögliche Verteilung von
GV- und Nicht-GV-Maisfeldern innerhalb eines Landkreises haben können. Ent-
sprechend zeigt Abb. 7.4 den Anteil an GV-Mais, der tatsächlich in der Simulation
verteilt werden konnte, an der potenziell für den Anbau von GV-Mais zur Ver-
fügung stehenden Ackerfläche. Jedes einzelne Diagramm zeigt für jeweils einen
 
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