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Wie zu erwarten war, schöpfen die Szenarien mit einem Anteil von 70% GV-
Mais (sz II, sz IV) diese potenziell zur Verfügung stehende Fläche stärker aus als
die Szenarien mit 10% GV-Mais (sz I, sz III).
Die Berücksichtigung der Schutzgebietsflächen (FFH-Gebiete, NSG und jeweils
1.000 m Pufferflächen um diese Gebiete) führte insbesondere beim Landkreis A
zu einer Verminderung der für den Anbau von GV-Mais zur Verfügung stehenden
Fläche, sowohl bei 10% GV-Mais (sz III) als auch bei 70% GV-Mais (sz IV). Der
Landkreis A hat gegenüber B einen hohen Schutzgebietsanteil, in dem sich bei sonst
fast gleichem Maisanbauanteil auch ein größerer Anteil der Ackerflächen befindet.
Für C war nur eine schwache Verminderung der für den Anbau von GV-Mais zur
Verfügung stehenden Fläche durch die Schutzgebiete festzustellen und auch dies
nur für die Szenariovariante mit 70% GV-Mais (sz IV).
Am deutlichsten spiegelt Abb. 7.2 jedoch die Unterschiede zwischen den un-
tersuchten Gebieten selbst wieder. Während für ganz Bayern die für den Anbau
von GV-Mais zur Verfügung stehende Ackerfläche nicht ausgeschöpft wurde und
der Anteil der verteilten GV-Maisfelder an der potenziell zur Verfügung stehen-
den Ackerfläche in allen Szenarien und Wiederholungen zwischen 5% und 30%
lag, zeigten die Landkreise deutliche Unterschiede. Der Anteil des verteilten GV-
Mais an der potenziell zur Verfügung stehenden Ackerfläche lag in A mit Werten
zwischen 44% und 92% deutlich über dem Landesdurchschnitt, ebenso bei Land-
kreis B mit Werten zwischen 38% und 66%. Demgegenüber lagen in C die Werte
mit 0,8% bis 9% deutlich darunter. Die Reihenfolge der Ausschöpfung der für
den GV-Maisanbau potenziell zur Verfügung stehenden Ackerflächen kann für die
hier gewählten Beispiele plausibel mit dem Verhältnis zwischen Maisanbauanteil
und Ackerland sowie dem Schutzgebietsanteil einschließlich der im Schutzgebiet
vorhandenen Ackerfläche erklärt werden.
Zur Identifizierung von Gebieten, in denen die Umsetzung der Koexistenz un-
ter den hier betrachteten Rahmenbedingungen tatsächlich Schwierigkeiten bereiten
könnte, ist es notwendig, die Ergebnisse der Szenarioberechnungen im Detail zu
betrachten. Abbildung 7.3 zeigt den Anteil des verteilten GV-Mais an der potenziell
für den Anbau von GV-Mais zur Verfügung stehenden Ackerfläche für die einzelnen
Maisanbauklassen, und zwar für das ganze Bundesland Bayern (oben) und für den
Landkreis A (unten) für jeweils eine Wiederholung der Simulation von Szenario III
mit 10% GV-Mais und Berücksichtigung der Schutzgebiete (1.000 m Puffer).
Nach Verteilung von konventionell und ökologisch bewirtschafteten Maisfeldern
waren in Bayern in zwei Maisanbauklassen (17, 20) und auch im Landkreis A in
zwei Maisanbauklassen (5, 12) keine Ackerflächen mehr für den GV-Maisanbau
verfügbar. Das bedeutet, dass nach Verteilung der konventionell / ökologisch be-
wirtschafteten Maisfelder alle weiteren Ackerflächen bereits mit Maisfeldern belegt
waren bzw. zu nah an bereits mit Maisanbau belegten Ackerflächen oder innerhalb
von 1.000 m Abstand zu Schutzgebieten gelegen waren und damit für einen Anbau
von GV-Mais nicht mehr zu Verfügung standen.
Die potenziell für den Anbau von GV-Mais zur Verfügung stehende Ackerfläche
wurde in der Simulation für das gesamte Land Bayern in den Maisanbauklassen 11
bis 15, also ab einem Maisanbauanteil von 50%, jeweils zu nahezu 95% oder mehr
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