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7.3 Auswahl der Regionen
Fallstudie Bundesland vs. Landkreis
Im ersten Schritt wurde eine Fallstudie durchgeführt, um die Ergebnisse von
Szenarioberechnungen für ein Bundesland mit denen ausgewählter Landkreise
in diesem Bundesland zu vergleichen. Hierfür wurden das Bundesland Bayern
und drei Landkreise in Bayern ausgewählt, die sich in ihren agrar- und land-
schaftsstrukturellen Merkmalen stark unterscheiden. Die strukturellen Merkmale
von Bayern und den betrachteten Landkreisen (A
=
=
Altötting, B
Rottal-Inn,
=
C
Bad Kissingen) sind in Tabelle 7.1 aufgeführt. Für die Verteilung der Maisan-
bauflächen stehen so im ersten Fall die Ackerflächen des gesamten Bundeslandes
zur Verfügung und im zweiten Fall ist die Verteilung auf die Ackerflächen des
Landkreises begrenzt. Damit werden unterschiedliche Ergebnisse hinsichtlich der
Verteilungsmöglichkeiten für Anbauflächen von GV-Mais erwartet.
Agrar- und landschaftsstrukturelle Regionstypen
Ein Ergebnis der Regionalstudie Brandenburg ( Abschn. 6.3.3 ) war, dass der Anteil
des tatsächlich verteilten GV-Mais an der potenziell für den Anbau von GV-Mais zur
Verfügung stehenden Ackerfläche vor allem abhängig ist:
1. vom Anbauanteil an GV-Mais,
2. vom Flächenanteil der gepufferten Schutzgebiete und
3. von dem Maisanbauanteil, sofern bei der Verteilung der Anbauflächen von
GV-Mais die Abstandsregeln beachtet werden sollen.
In der Regionalstudie Schleswig-Holsteins ( Abschn. 6.3.2 ) konnten die Sze-
narien mit dem Anbauanteil von 70% GV-Mais nicht realisiert werden, da die
kleinräumige Agrarstruktur Schleswig-Holsteins mit ihren geringeren Schlaggrö-
ßen zu viele Interaktionen zwischen den Maisfeldern ermöglicht, so dass unter
Einhaltung der Abstandsregeln zu wenig potenzielle Anbauflächen zur Verfügung
standen.
Aus diesen beiden Studien ergab sich somit, dass die agrar- und landschaftsstruk-
turellen Merkmale: (1) Anbauanteil GV-Mais, (2) Flächenanteil der gepufferten
Schutzgebiete, (3) Maisanbauanteil (siehe Regionalstudie Brandenburg) und (4)
auch die mittlere Schlaggröße (siehe Regionalstudie Schleswig-Holstein) zu be-
rücksichtigen sind, wenn für ausgewählte Regionen unter Berücksichtigung der
Koexistenzregelungen Aussagen zur Möglichkeit der räumlichen Verteilung von
Nicht-GV-Mais- und GV-Maisfeldern getroffen werden sollen.
Der Anbauanteil von GV-Mais und der Flächenanteil der Schutzgebiete wurde
mit der Auswahl der beschriebenen vier Szenarien berücksichtigt. Der Maisan-
bauanteil und die mittlere Schlaggröße mussten hingegen über die Gebietsauswahl
berücksichtigt werden. In den vier Bundesländern Bayern , Rheinland-Pfalz , Nie-
dersachsen und Sachsen wurden Landkreise ausgewählt, die insgesamt neun
unterschiedliche Kombinationen von Maisanbauanteil (niedrig, mittel, hoch) und
mittlerer Schlaggröße (niedrig, mittel, hoch) repräsentieren. Für jede Merkmals-
kombination wurden zwei Landkreise exemplarisch für die Szenarioberechnung
ausgewählt.
 
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