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Kapitel 6
Datengrundlagen und Entwicklung der
Regionalstudien zur Modellierung des Anbaus
von GV-Mais
Claudia Bethwell, Christiane Eschenbach, Michael Glemnitz, Karen Höltl,
Ulrich Stachow, Armin Werner, Wilhelm Windhorst und Angelika Wurbs
6.1 Einleitung
Nach der EU-Richtlinie 2001/18/EC (European Community 2001 ) so leine
Koexistenz zwischen konventionell, ökologisch und mit Mitteln der Gentechnik
erzeugtem Mais (GV-Mais) gewährleistet werden. Für den Anbau und für die Wei-
terverarbeitung soll die Entscheidungsfreiheit der Landwirte und Verbraucher offen
gehalten werden. Somit muss in der Agrarlandschaft zum einen das Nebeneinander
der Produktionsverfahren ermöglicht und zum anderen die Einkreuzung von GV-
Mais- in Nicht-GV-Mais-Bestände weitgehend vermieden werden. Darüber hinaus
soll der Eintrag von GV-Material in Schutzgebiete weitgehend vermieden werden.
In diesem Kapitel werden anhand von zwei Regionalstudien Möglichkeiten des
räumlichen Nebeneinanders zwischen Landwirtschaft mit und ohne Gentechnik am
Beispiel des Bt-Mais MON810 analysiert. Diese Analyse erfolgte u. a. mit Hilfe
eines geographischen Informationssystems (GIS) und diente dazu, die Verteilung
von Anbauflächen von konventionellem, ökologischem und GV-Mais zu simulieren
( Kap. 5 ). Hierbei wurden Bedingungen und Restriktionen des Anbaus als Szenarien
definiert und angewendet, wie z. B. gesetzlich vorgegebene Mindestabstände des
Anbaus von Bt-Mais zu konventionell (150 m) und ökologisch (300 m) erzeugtem
Mais (GenTPflEV 2008 ) sowie Abstände zu Schutzgebieten.
Die Festlegung von Mindestabständen wird auch in anderen europäischen Län-
dern als eine Maßnahme zur Gewährleistung der Koexistenz eingesetzt (Beckmann
et al. 2006 , Devos et al. 2009 ) . In Deutschland betrifft das auch Schutzgebiete in-
klusive einer Pufferzone, in denen kein Anbau von Bt-Mais stattfinden darf. Die
Regelungen in den einzelnen Bundesländern sind diesbezüglich unterschiedlich,
z. B. gilt in Brandenburg ein Prüfradius von 800 m um NSG und FFH-Gebiete
(MLUV 2008a ) .
B
C. Bethwell (
)
Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) Müncheberg e.V., Institut für
Landnutzungssysteme, Eberswalder Str. 84, 15374 Müncheberg, Deutschland
e-mail: Claudia.Bethwell@zalf.de
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