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Volksrepublik und Wende
sche „Befreiungskomitees“ in das zer-
störte Warschau ein.
In Jalta auf der Krim wurde auf der
Konferenz der großen Drei, Josef Sta-
lin, Franklin D. Roosevelt und Winston
Churchill, im Februar 1945 die West-
verschiebung Polens beschlossen.
Für den Verlust seines östlichen Terri-
toriums an die Sowjetunion, immerhin
knapp die Hälfte des polnischen
Staatsgebiets der Vorkriegszeit, erhielt
Polen die deutschen Gebiete Schle-
sien, Neumark, Hinterpommern, das
südliche Ostpreußen und Danzig.
Die Vertreibung begann. Aus den
ehemals polnischen Ostgebieten zo-
gen Hunderttausende Polen gegen
Westen, um dort ihre neue Heimat zu
finden, so wie sie die Deutschen ver-
lassen hatten. 100 Złoty und 1000 Ki-
logramm (Stadtbewohner) bzw. 2000
Kilogramm (Landbewohner) Gepäck
durften sie mitnehmen. Aus den ehe-
mals deutschen Ostgebieten flohen
die Deutschen mit Pferdewagen und
zu Fuß Richtung Westen. Ihre Ort-
schaften waren besetzt worden, sie
konnten ein kleines Bündel mit dem
Notwendigsten zusammenraffen und
mussten sich in klirrender Kälte auf
den langen Marsch über das Haff und
die Grenzflüsse machen. Unzählige
kamen dabei ums Leben, wurden auf
den Transportschiffen versenkt, wur-
den erschossen oder vergewaltigt, er-
tranken, erfroren, verhungerten.
Einer der polnischen Kommunisten,
die das Hitlerreich überlebt hatten,
war Władisław Gumołka. 1905 in
Krosno geboren, führte er während
der deutschen Besatzung den kom-
munistischen Partisanenkampf an.
1943 übernahm er das Amt des Gene-
ralsekretärs der Polnischen Arbeiter-
partei (PPR). Nachdem im Januar
1945 russische Truppen in Warschau
einmarschiert waren, erklärte Gumoł-
ka dort die Provisorische Polnische
Regierung. Schnell wurde die bürger-
liche Heimatarmee ausgeschaltet.
Man behinderte die Vertreter der bür-
gerlichen Parteien, wo es nur ging,
und besetzte den Verwaltungs- und Si-
cherheitsapparat mit Moskaugetreu-
en. Bei den Wahlen zum verfassungs-
gebenden Sejm im Januar 1947 er-
hielt der Demokratische Block mit
mehrheitlich Sozialisten und Kommu-
nisten 80 Prozent aller Stimmen. Und
was lange Zeit nur hinter vorgehalte-
ner Hand ausgesprochen werden
durfte, ist mit dem heutigen For-
schungsstand offiziell: Der neue polni-
sche Staat erwuchs auf dem Funda-
ment einer Wahlfälschung.
Es erfolgten Enteignungen, Verstaat-
lichungen und eine Bodenreform, die
Wirtschafts- und Handelsbeziehungen
wurden auf die Sowjetunion ausge-
richtet. Im Juni 1948 verabschiedete
man den ersten Dreijahresplan mit
dem ehrgeizigen Ziel, dass die im
Krieg völlig zerstörten neuen Westge-
biete nach Dreijahresfrist ein Drittel (!)
der gesamten industriellen Produktion
Das Mahnmal an der Danziger
Westerplatte erinnert an den
Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939
 
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