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ein Franzose, ein Habsburger, ein Un-
gar, zwei Sachsen und drei Schweden.
Schon zu Zeiten Sigismund III. Wasas
(reg. 1587-1632), zugleich König von
Schweden und Polen, waren die Skan-
dinavier bestrebt, das Baltikum und
die pommersche Ostseeküste für sich
zu gewinnen. 1618-48 verwüstete der
Dreißigjährige Krieg das Land, und
von Süden her fielen die Türken ein.
1629 musste Polen Livland an Schwe-
den abtreten. Dem brandenburgi-
schen Kurfürsten Friedrich Wilhelm
(reg. 1640-88) gelang es durch zwei-
maligen Parteiwechsel zwischen
Schweden und Polen, die polnische
Lehnsherrschaft über Ostpreußen ab-
zuschütteln. Das Fundament für das
spätere Königreich Preußen (ab 1701)
war damit gelegt. Im Westfälischen
Frieden 1648 fielen Vorpommern, die
Inseln Usedom und Wolin plus ein
weiterer kleiner östlicher Landstreifen
an Schweden. Kurfürst Friedrich Wil-
helm erhielt Hinterpommern, das Land
zwischen Oderhaff und Pommerellen.
Das Ringen um Polen aber ging
weiter. Tatareneinfälle verheerten gan-
ze Regionen. Durch Kosaken-Aufstän-
de ging die Ukraine verloren. Russi-
sche Truppen drangen 1654 in Polen
ein, eroberten Smolensk und große
Teile Litauens. Mit Karl Gustav von
Schweden wurde von 1655 bis zum
Frieden von Oliva 1660 der Schwe-
disch-Polnische Krieg geführt. Es war
wie die Sintflut, und so nannte man
diese Zeit auch. Polen hatte riesige
Gebiete verloren, seine Großmacht-
stellung eingebüßt, und die Hälfte der
Bevölkerung war getötet worden.
Nachdem 1697 der sächsische Kur-
fürst August der Starke (reg. 1697-
1733) gegen zehn Konkurrenten auf
den polnischen Thron gelangt war,
entfesselte er gegen Zar Peter den Gro-
ßen den Nordischen Krieg (1700-21).
Um Schweden Livland wieder abzu-
nehmen, griffen sächsische Truppen
1700 Riga an. Daraufhin besetzte Karl
XII. von Schweden Warschau, und
nach vielen weiteren kriegerischen
Verwicklungen war der Zar der la-
chende Dritte. Livland wurde russisch,
die Vormachtstellung Schwedens war
gebrochen, und Russland stieg zur
europäischen Großmacht auf. 1720 si-
Das polnische Staatswappen ist in
dieser Form bereits seit 1241 bekannt
 
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