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Flora und Fauna
Durch die sehr langsame Erwär-
mung der Ostsee hält auch der Früh-
ling später Einzug im Land. Die
Durchschnittstemperatur im April liegt
beispielsweise in Stettin bei 7 °C. In
Lębork (Lauenburg), 40 Kilometer vor
der Danziger Bucht, beträgt sie schon
anderthalb Grad weniger. Zum Ver-
gleich: Im wetterverwöhnten Rhein-
Main-Gebiet werden im April 10 °C
Durchschnittstemperatur gemessen.
Ausnahmen wie der Hitze-April 2007
bestätigen die Regel. Aufgrund der
globalen Klimaerwärmung wird es je-
doch auch in Nordpolen voraussicht-
lich zu dauerhaften Verschiebungen
kommen.
Die Tagesdurchschnittstemperatur
im Sommer liegt bei 20 °C, dabei klet-
tert das Thermometer tagsüber oft bis
zur 30-Grad-Marke hinauf. Ein Sprung
in die über 20 °C warmen Seen ver-
spricht dann immer noch Abkühlung,
ebenso wie eine frische Brise am
Meeresstrand. Ebenfalls um die 20 °C
warm kann in sonnenverwöhnten Jah-
ren im Juli und August sogar die Ost-
see werden.
Die Wärmeabgabe der Wassermas-
sen wirkt sich auch verzögernd auf
den Eintritt des Winters aus. So zeigt
sich der Herbst im Allgemeinen von
seiner goldenen Seite und ist trocken
und mild, so lange, bis die ersten Stür-
me hereinbrechen.
Eine Bauernregel, nach der man
sich noch heute richten kann, besagt:
Flora
Die polnische Pflanzenwelt ist charak-
teristisch für die Laub- und Misch-
waldzone Mitteleuropas. Eiche (dam),
Linde (lipa) und Eibe (zis) haben be-
reits in der Zeit der Völkerwanderung,
als die westslawischen Stämme die
Ostseeküste besiedelten, vielen Orten
ihre Namen gegeben. Wegen ihrer
Giftigkeit für das Vieh wurde die Eibe
jedoch schon sehr früh weitgehend
abgeholzt und kommt heute nur noch,
streng geschützt, als Wiederanpflan-
zung vor. Auch die Linde ist schon lan-
ge kein Waldbaum mehr. Dagegen
zeigt die Eiche nach wie vor in großen
Beständen ihr prachtvolles Kleid und
bewächst am liebsten die hügeligen
Endmoränen. Der wichtigste, pom-
mern-typischste und am weitesten ver-
breitete Waldbaum ist aber die Buche.
Sie mag kalkige Böden und mischt
sich auf ihnen, über Schachtelhalmen
und riesigen Huflattichblättern, mit
Ahorn, Kiefer und Föhre.
Am Meeresstrand fühlen sich im
Sand Strandgras, Strandhafer, Binse
und Stranddistel wohl. Auch die krie-
chende Weide versucht hier oder da
Wurzeln zu schlagen, und im Hinter-
land hält der Sanddorn die Sandhänge
zusammen. Sobald sich der Boden et-
was verfestigt hat, stellen sich, von vor-
witzigen Krüppelkiefern durchsetzt,
weite Teppiche von zartrosa über
tiefrot bis dunkelviolett blühendem
Heidekraut ein.
„Ein rechter Pommer alter Art
trägt seinen Pelz bis Himmelfahrt.
Und vierzehn Tage nach Johann [29.8.],
da zieht er ihn schon wieder an.“
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