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Im Wdzydzki-
Landschaftspark Ü XI/C3
ne Kirche, eine Schule und zahlreiche
Originalbauten mehr aus der Zeit vom
18. bis Mitte des 20. Jahrhunderts,
Ställe und Scheunen, Töpferwerkstatt,
Brunnen und Brotofen versetzen die
Besucher in vergangene Zeiten zurück
und vermitteln dabei zugleich einen
lebendigen Eindruck von der über-
kommenen Kultur im Kaschubenland.
Wdzydze Kiszewskie (Sanddorf)
selbst besteht aus einer Ansammlung
von einigen Häusern, Pensionen,
Campings und Bootsanlegern, die sich
malerisch auf die Ufer zwischen die
vier Seen verteilen und den Ort zum
beliebten Ausflugsziel machen.
Kultureller und religiöser Anzie-
hungspunkt elf Kilometer südlich des
Wdzydzki-Sees ist das 1100-Seelen-
Dorf Wiele (Wielle) am Südrand des
Landschaftsparks. Ein wundertätiges
Bildnis der Tröstenden Muttergottes
(18. Jh.) ist das kostbarste Kleinod der
Dorfkirche St. Nikolaus (św. Miko-
łaja). 1904/05 wurde das Gotteshaus
auf der Stelle von Vorgängerbauten er-
richtet, außen schmucklos und innen,
prächtig ausgemalt und mit Barockal-
tären möbliert, umso reicher bedacht.
Pfarrer Josef Szydzik, 1905-24 Seelsor-
ger in der Gemeinde, zeichnete für die
Ausgestaltung verantwortlich, ebenso
wie für den Bau der Kalwaria Wie-
lewska, des weitläufigen Kalvarien-
bergs im Süden der Ortschaft. Nach
Entwürfen des Architekten Theodor
Mayer entstanden dort 1915-27 zu
Füßen des Baiła Góra 23 Kapellen und
Skulpturengruppen, die den Leidens-
weg Jesu Christi darstellen. Der große
Parkplatz am Wielewski-See, wo der
Über gut 25.000 Hektar grüne Kie-
fernwälder, blaue Seen und ein paar
wenige winzige Dörfer dehnt sich der
Wdzydzki-Landschaftspark (Wdzydz-
ki Park Krajobrazowy) aus. Sein fun-
kelndes Juwel inmitten ist der Wdzy-
dzki-See, der dem Park seinen Namen
gab; er ist einer der größten kaschubi-
schen Seen und wird deshalb auch
„Kaschubisches Meer“ genannt. Sein
Wasserbecken, in dem neun Inseln
schwimmen, wird aus den Seen Jeleń,
Gołun, Radolne und Wdzydze gebil-
det, die ihm gemeinsam die Form ei-
nes Kruzifixes verleihen. Und genau
am Kreuzpunkt der Gewässer liegt
über dem Seeufer, kurz vor dem Wei-
ler Wdzydze Kiszewskie, der Ethno-
grafische Park von Kaschubien (Kas-
zubski Park Etnograficzny), das mit sei-
nem Geburtsdatum 1906 älteste Frei-
lichtmuseum in Polen. Es geht auf das
Engagement von Theodora und Isidor
Gulgowski zurück, die sich der Pflege
des kaschubischen Brauchtums wid-
meten und in unermüdlicher Arbeit
vergessen geglaubte Quellen der ka-
schubischen Volkskunst, des Hand-
werks und der traditionellen Lebens-
weise zusammentrugen. So entstand
in Wdzydze Kiszewskie im Jahr 1906
in einer hölzernen Bauernhütte aus
dem 18. Jahrhundert der Grundstock
für das heutige, auf 22 Hektar mehr als
40 Objekte umfassende Museum.
Bauernhöfe, Fischerkaten, Windmüh-
len, ein Sägewerk, eine Schmiede, ei-
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