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Gang zur Nogat hin an. Er führt zum
Dansker,
einem gewaltigen Wehr-
und Wachturm, der den Ordensrittern
zugleich als Austritt diente. Süd- und
Ostflügel bergen die Dormitorien
(Schlafsäle). Im zweiten Stockwerk be-
finden sich Lagerräume, die Konvents-
stube und der
Konventsremter,
der
Versammlungs- und Speisesaal der
Ordensritter, in dem heute eine
Aus-
stellung
über die Marienburg unter-
gebracht ist.
Hochschloss und das gegen 1330
fertiggestellte
Mittelschloss
sind
durch eine
Brücke
miteinander ver-
bunden. Von Festungsgräben und trut-
zigen Wehrmauern umgeben, erhiel-
ten die Ritter Einlass ins Mittelschloss
nach dem Passieren von Zugbrücke,
Torturm und einem mit dicken Mau-
ern und Fallgattern ausgestatteten
Zwinger. Berühmtester Saal im Mittel-
schloss ist der
Große Remter.
Mit 30
Metern Länge und 15 Metern Breite ist
er nicht nur der größte Repräsenta-
tionssaal der Marienburg, sondern war
zu Ordensritterzeiten zugleich
einer
der größten Festsäle Mitteleuropas.
Glanzvolle Bankette mit bis zu 400
Gästen, wie sie unter dem kunstvoll
aufgefächerten Sternengewölbe ver-
anstaltet wurden, ließen weltliche
Herrscher vor Neid erblassen.
In den letzten beiden Jahrzehnten
des 14. Jahrhunderts entstand dann
das prunkvollste Bauwerk der Marien-
burg: der
Hochmeisterpalast,
der
sich Achtung gebietend aus einer
Flucht des Mittelschlosses der Nogat
entgegenschiebt. Im Gebäude befin-
den sich die mit bildschönen floralen
Ornamenten verzierten
Gemächer
des Hochmeisters
sowie zwei weitere
Kleinode der Marienburg: der Som-
mer- und der Winterremter. Im
Som-
merremter
pflegte der Hochmeister
zur warmen Jahreszeit mit seinen
Herrschaften fürstlich zu speisen.
Außerdem wurden in dem quadrati-
schen Repräsentationsraum, dessen
einziger, zierlicher Granitpfeiler ein
kunstvolles Rippengewölbe stützt, die
offiziellen Würdenträger empfangen.
Zur kühleren Jahreszeit zog man in
den kleineren
Winterremter
nach ne-
benan, der sich mit einem ausgeklü-
gelten
Heizsystem
aufwärmen ließ.
An den Hochmeisterpalast und das
Mittelschloss schließt sich mit der Kir-
che St. Lorenz, Wirtschaftsgebäuden,
Schanzen, Basteien und Bollwerken im
Norden das
Vorschloss
an. An seiner
Flanke befinden sich auch die Park-
plätze, der Eintrittskartenverkauf und
die Sammelstelle für die Führungen
durch die riesige Anlage.
Einmal jährlich an einem Wochenen-
de im Juli wandelt sich plötzlich das
Bild, und man fühlt sich ins
Mittelalter
zurückversetzt. Geharnischte Ritters-
leute zu Fuß und zu Pferde schärfen
während der
Belagerung der Marien-
burg
ihre Klingen und warten auf die
Erstürmung. Reiterturniere, Armbrust-
und Bogenschießen sowie ein bunter
mittelalterlicher Markt kürzen die War-
tezeit ab, bis in der Abenddämmerung
der Sturmruf ertönt und die Schlacht
um die Burg beginnt. Den Abschluss
der großartigen Show bildet um Mit-
ternacht ein Feuerwerk, anschließend
wird bis zur Morgenröte getanzt.
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