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Von der Weichsel-
mündung zur Frischen
Nehrung
Mündung in die Danziger Bucht sind
den Nistplätzen von Seeschwalben,
Lachmöwen und Kormoranen vorbe-
halten. Auch Zugvögel pausieren auf
ihren Kontinente überspannenden Flü-
gen zweimal im Jahr im Reservat Me-
wia Łacha.
Der Küstenstreifen bis zur Frischen
Nehrung trägt dank der vielen Anspü-
lungen des dunkelgelb funkelnden
Ostseegolds den Namen „Bernstein-
küste“ (Bursztynowe Wybrzeże). Zwi-
schen kiefernbestandenen Dünenwäl-
len liegen die Badeorte Jantar und
Stegna gleich hinter dem Strand. Jan-
tar (Pasewark) ist für die Vorwahlen
zur „Miss Bernstein“ (Finale in Ustka)
bekannt, in Stegna (Steegen) finden
alljährlich an einem August-Wochen-
ende, begleitet von einem kunterbun-
ten Rahmenprogramm, Weltmeister-
schaften im Bernsteinfischen statt.
Und im Fachwerkkirchlein von 1681
kommt im Rahmen des Internationa-
len Festivals der Orgelmusik Elbląg/
Frombork/Stegna im Juli und August
die reich verzierte Orgel zum Klingen.
Nicht weit von der Touristeninformati-
on an der Hauptstraße entfernt, wartet
zudem das Bernsteinmuseum (Muze-
um Bursztynu) auf einen Besuch.
Da und dort kann man noch schöne
Beispiele der für die Weichselniede-
rung typischen Vorlaubenhäuser ent-
decken. Die Eigenart dieser in Fach-
werkbauweise errichteten historischen
Bauernhäuser ist ein über dem Erdge-
schoss von Stützpfeilern getragener,
weit ausladender Vorbau. Hoch gefüll-
te Erntewagen fuhren unter ihm ein,
sodass das Korn direkt durch eine Lu-
Ü XIII/C-D3
Nur wenige Kilometer hinter Danzig
endet beim Örtchen Sobieszewo
(Neufähr) die Straße 501, die an der
Küste entlang zur Frischen Nehrung
(Mierzeja Wiślana) führt, auf einmal
an einer wirklich bedenklich ausschau-
enden Ponton-Brücke über die Tote
Weichsel (Martwa Wisła). Sollte dort
noch immer das Verkehrsschild ste-
hen, das darauf hinweist, dass der
Fluss via dieser schwankenden Ange-
legenheit von Karossen mit mehr als
1,5 Tonnen nicht überfahren werden
darf (ein Mercedes wiegt etwa 2 Ton-
nen) - nur keine Angst: Ein Witzbold
hat lediglich ein Komma zwischen die
1 und die 5 gemalt.
Nach der Wackelpartie von Sobie-
szewo folgt hinter Świbno (Schieven-
horst) die nächste Weichselüberque-
rung. In majestätischer Breite zieht der
Strom hier seinem Ende entgegen.
Doch was heute als Hauptarm der
Weichsel gilt, ist tatsächlich eine künst-
lich geschaffene Einmündung. 1895
wurde der Durchstich fertiggestellt.
Zum jenseitigen Ufer nach Mikosze-
wo pendelt eine Auto- und Personen-
fähre (tgl. 5.20-22 Uhr), die ablegt,
sobald sie ausgelastet ist - und das ist
sie eigentlich immer. Ein Spaziergang
zur Abkürzung der Wartezeit, der
Weichselmündung entgegen, verliert
sich nach wenigen Schritten in einem
undurchdringlichen Dickicht, denn die
Schwemmkegel zu beiden Seiten der
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