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ben wollen. Von 1815 an gehört Dan-
zig zum Königreich Preußen, ab 1871
zum Deutschen Reich.
Mit Inkrafttreten des Versailler Ver-
trags nach Ende des Ersten Weltkriegs
wird Danzig am 28. Juli 1919 zum un-
abhängigen Stadtstaat unter Aufsicht
des Völkerbunds - zur Freien Stadt
Danzig. Ihr Territorium umfasst ein
Gebiet von Zoppot zum Frischen Haff
über die Weichselniederung bis süd-
lich von Dirschau (Tczew). Pommerel-
len wird der neu gegründeten Repu-
blik Polen zugesprochen, der Danzi-
ger Hafen untersteht der gemeinsa-
men Verwaltung durch Danzig und
Polen. Dem polnischen Staat wird das
Recht eingeräumt, eigene Post-, Tele-
fon- und Telegrafenanlagen zum Ha-
fen auf dem Danziger Gebiet zu be-
treiben. Weiterhin wird die Eisenbahn-
verwaltung der Republik Polen unter-
stellt. Spannungen und Auseinander-
setzungen zwischen Deutschen und
Polen nehmen zu. Wird hier der Um-
schlag polnischer Güter über den
Danziger Hafen behindert, werden
dort selbst die Personenzüge aus
Deutschland für die Durchfahrt durch
den „Korridor“ Richtung Ostpreußen
verplombt.
Im Mai 1920 gewinnt die Deutsch-
nationale Volkspartei die Wahlen in
Danzig, 1933 erhält die NSDAP in der
„Freien Stadt“ die absolute Mehrheit.
Mit den Schüssen des deutschen
Schlachtkreuzers „Schleswig-Holstein“
auf die Danziger Westerplatte beginnt
am 1. September 1939 der Zweite
Weltkrieg. Noch sieben Tage lang ver-
teidigen sich die auf der Westerplatte
stationierten polnischen Soldaten ver-
zweifelt, danach müssen sie, wie vor-
her schon die Angestellten der Polni-
schen Post am Heveliusplatz, kapitulie-
ren. Die Gefangenen werden größten-
teils hingerichtet. Danzig wird in das
Dritte Reich eingegliedert. Nur weni-
ge Tage später beginnt man mit dem
Bau des Konzentrationslagers Stutt-
hof 30 Kilometer östlich von Danzig,
wo bis zur Befreiung 1945 Tausende
Menschen ihr Leben verlieren.
Am 30. April 1945 marschieren Ver-
bände der Polnischen und der Roten
Armee in die Stadt ein. Bis zum letzten
Moment, das heißt bis zur totalen Zer-
störung, wird sie von den Deutschen
verteidigt. Danzig, die einst so pracht-
volle Stadt, die stolze Königin der Ost-
see, liegt in Trümmern.
Nach Kriegsende wird Gdańsk, wie
es nun wieder heißt, von der polni-
schen Bevölkerung Steinchen für
Steinchen mühevoll wieder aufge-
baut, bis die Stadt im historischen Ge-
wand des 16./17. Jahrhunderts wieder-
auferstanden ist. Unzählige Handwer-
ker und Restauratoren vollbringen
über viele Jahre ein Wunder. Auch
zahlreiche neue Wohnungen werden
errichtet und Betriebe gegründet. Die
An der Mottlau steht das berühmte
Krantor, ein Wahrzeichen Danzigs
 
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