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burg, 1341-64 errichtet, ist noch er-
halten. Mehrfach zerstört, wieder auf-
gebaut und bis zur Unkenntlichkeit
umgebaut, ist sie heute Sitz des Amts-
gerichts.
Auf dem kurzen Weg von der Ja-
kobskirche zur Burg lohnt am Markt
ein Besuch im Regionalmuseum, das
pommersche Volkskunst, historisches
Mobiliar, Militaria und eine Münzen-
sammlung aus dem 15. Jahrhundert
zeigt. An der Hausfassade ist eine Ge-
denktafel für Paul Nipkow angebracht.
Gegenüber zweigt vom Markt, links
und recht von Giebelhäusern aus der
Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert
gesäumt, die kleine Fußgängerzone
der ul. Staromiejska ab, wo man in ei-
nem der Straßencafés eine Rast einle-
gen kann. Ein Blick auf das neugoti-
sche Backsteinrathaus von 1900 und
die ebenfalls backsteingemauerte Post
(1905) in der ul. Armii Krajowej run-
den den Spaziergang.
polnisch is und nich richtich deitsch jenug,
und wenn man Kaschub is, das raicht we-
der de Deitschen noch de Pollacken.“ Und
aus der Feder von Professor Józef Bor-
zyszkowski, Präsident des Kaschubischen
Instituts Danzig, stammt schließlich folgen-
des Bonmot: „An dieser schönen Land-
schaft hat die anderen immer nur gestört,
dass sie von uns Kaschuben bewohnt ist.“
Nur wenige Schriftsteller, wie Hieronim
Derdowski (1852-1902), Aleksander Maj-
kowski (1876-1938) oder Franciszek Sęd-
zicki (1882-1957), verfassten ihre Werke in
Kaschubisch, weshalb es fast einem Wun-
der gleichkommt, dass diese dem Polni-
schen sehr nahe verwandte westslawische
Sprache über Jahrhunderte der Unterdrü-
ckung und Verbote hinweg bis heute erhal-
ten blieb.
In vielen neu gegründeten Vereinen und
Verbänden nehmen die Kaschuben seit
dem Untergang der Volksrepublik ihre Sa-
che wieder verstärkt in die Hand. Einen ers-
ten politischen Erfolg konnten sie gleich
1990 erringen, als nach massiven Protesten
der Bau des ersten (und seitdem letzten)
polnischen Atomkraftwerks, Typ Tscherno-
byl, bei Żarnowiec eingestellt werden muss-
te. Ein weiteres Engagement gilt der ka-
schubischen Sprache, die seit 2004 in den
Schulen wieder unterrichtet werden darf.
Am 18. Dezember 2004 ging Radio Ka-
szëbë mit einem 24-Stunden-Programm in
Kaschubisch und Polnisch auf Sendung.
Gottesdienste werden schon seit Längerem
wieder auf Kaschubisch abgehalten, und
auch die Bibel ist inzwischen ins Kaschubi-
sche übersetzt. Man widmet sich dem tra-
ditionellen Kunsthandwerk und pflegt das
überlieferte Brauchtum. Kaschubische Bro-
schüren und Zeitungen florieren, einige
Bürgermeister schwärmen von zweispra-
chigen Ortsschildern, und mancherorts
prangt neben dem weiß-roten polnischen
Adler auch wieder der schwarze Greif, das
Wappentier der Kaschuben. Getreu der
kaschubischen Hymne: Nigdë do zgùbë
nie przińda Kaszëbë - Kaschuben werden
niemals untergehen.
Praktische Informationen
Info i
Touristeninformation, ul. Kard. St. Wys-
zyńskiego 3, 84-300 Lębork, Tel. (059) 862
2922, Juli/Aug. tgl. 10-18 Uhr, Sept.-Juni
Mo-Fr 10-16 Uhr.
Homepage der Stadt: www.lebork.pl.
Unterkunft
und Gastronomie NP
Hotel Vega ⁄⁄⁄ , ul. 10 Marca 9, 84-300 Lę-
bork, Tel. (059) 8634176, Fax 8621903, www.
hotel-vega.pl. Viergeschossiger Flachbau in
Bahnhofsnähe, sorgfältig renoviert und kom-
fortabel ausgestattet. Etwa 170 Zł.
Hotel Karczma Rycerska ⁄⁄ , al. Wolności 9,
84-300 Lębork, Tel. (059) 8628200, Fax 862
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