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Eine erste Erwähnung fand das ka-
schubische Fischerdorf 1282 zu Zei-
ten der Pommerellen-Herzöge. Im
Jahr 13 57 wurden ihm während der
Herrschaft des Deutschen Ordens
über das Land dann die Stadtrechte
verliehen. Doch mit dem Aufblühen
des Ortes wollte es bis zum Bahnan-
schluss Ende des 19. Jahrhunderts
trotzdem nichts Rechtes werden. Allzu
sehr setzten die Naturgewalten den
Einwohnern zu. Mal war die Łeba-
Mündung in die Ostsee versandet,
dann wieder bedrängten Flutwellen
und Sandstürme die Ansiedlung, und
auch die gewaltigen Wanderdünen
rückten in immer bedrohlichere Nähe.
1570 waren die kaschubischen Fi-
scher schließlich gezwungen, an das
östliche Flussufer umzuziehen. Von
ihrer alten Kirche sind nur noch weni-
ge Mauerreste im Dünenwald westlich
des Flüsschens (oberhalb vom PTTK-
Campingplatz Chaber) erhalten. Doch
die Turmglocke, die während der
Überführung ins neue Gotteshaus
einst in die Łeba plumpste, kann man,
wenn man aufmerksam lauscht, auch
heute noch jeden Sonntagnachmittag
läuten hören. So erzählt es jedenfalls
die Sage.
Wahr ist dagegen, dass 1998 Łebas
neuer Jachthafen eröffnet wurde und
der Ort seit jenem Datum darüber hi-
naus sogar den Titel „Fürstentum
Łeba“ (Łeba Księstwo) trägt - sehr zur
Freude der Urlauber, denn die alljährli-
che Wahl des fürstlichen Paares ist ein
amüsantes Spektakel. Nicht weniger
großer Beliebtheit erfreuen sich Wes-
tern City und Lunapark, die Segelre-
gatten und polnischen Windsurf-
Meisterschaften sowie die mannigfal-
tigen Film-, Musik-, Theater- und Par-
tyveranstaltungen, die über die ge-
samte Sommersaison hinweg stattfin-
den, nicht zu vergessen solche Höhe-
punkte wie die Wahl zur Miss Bikini
Ende Juli und die Techno-Parade An-
fang August.
Łebas touristische Infrastruktur ist
ausgezeichnet entwickelt. Zahllose
Hotels, Pensionen, Privatquartiere, Fe-
rienheime und allein 14 Camping- und
Zeltplätze bieten Unterkunft für rund
60.000 Menschen. Für ein großzügi-
ges Freizeitangebot ist ebenfalls ge-
sorgt. Angeln, Rudern, Segeln, Wasser-
ski und Windsurfen sind angesagt.
Fahrradverleihe und das Gestüt in No-
węcin (2,5 Kilometer südöstlich) er-
möglichen Ausflüge mit dem Draht-
esel oder zu Pferde, und eine putzige
kleine Elektrobahn verbindet den
Ortskern mit den ein wenig außerhalb
liegenden Campingplätzen und dem
Nationalparkeingang bei Rąbka am
Łebsko-See. So verwandelt sich der
Ort mit seinem romantischen Fisch-
kutterhafen an der Mündung der Łeba
in der schönen Jahreszeit in eine der
angesagten Urlauberhochburgen an
der gesamten polnischen Ostseeküste.
Und erst, wenn der Sommer vorüber
ist, kehrt wieder Ruhe in das gerade
einmal 4000 Einwohner zählende
Dorf ein.
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