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sellen mithilfe von Strandhaferplanta-
gen sesshaft zu machen (immerhin
schütteten sie wieder und wieder um-
liegende Ortschaften, Felder und Wei-
den zu), aber von dem dann lebhaft
einsetzenden Ostsee-Badeverkehr
wurden die Anstrengungen sogleich
wieder niedergetrampelt. Wo es den-
noch gelang, durch Pflanzungen den
Dünensand zum Stillstand zu bringen,
bildete sich unter dem Einfluss von
Humussäuren mancherorts ein unbe-
weglicher, humoser, aber unfruchtba-
rer Sandstein, der aufgrund seiner
Festigkeit von Baumwurzeln nicht
durchdrungen werden kann und den
Namen „Ortstein“ oder auch „Fuchs-
sand“ trägt. Wenn Sie also im Słowińs-
ki-Nationalpark inmitten der wüsten
Sandkegel auf einmal pechartige, feste
Kleckse entdecken, handelt es sich
nicht um Umweltverschmutzung, son-
dern um eine natürliche Verfestigung
des wandernden Dünensands.
Im Frühjahr und Herbst rasten die
Zugvögel auf ihren großen Reisen
nach Norden und Süden an den Seen
Gardno und Łebsko (Gardner- und
Leba-See), deren nördliche Ufer das
Sandgebirge des Nationalparks be-
schließen. Wildgänse, Wildenten,
Schreischwäne und Säger lassen sich
hier nieder. Haubentaucher und See-
taucher nisten im Schilf der beiden
Nehrungsseen. Kraniche, Kiebitze und
Rohrdommeln leben in den weiten
Sumpfgebieten um sie herum, und
auch Mäusebussarde, Habichte und
die seltenen Seeadler haben hier ihre
Nistplätze gefunden. Elf Jahre nach
seiner Gründung wurde der Słowiński-
Nationalpark, auch „Polnische Sahara“
genannt, von der UNESCO zum Welt-
Biosphärenreservat erklärt.
Zu den kulturellen Sehenswürdig-
keiten der Region zählen das Schloss
der Herzöge von Pommern mit dem
Mittelpommerschen Museum in der
101.000-Einwohner-Stadt Słupsk, in
die es, keine 17 Kilometer von der Ost-
seeküste entfernt, die Feriengäste vor-
zugsweise bei weniger strahlend blau-
em Himmel zieht. Denn natürlich ste-
hen auch entlang des sich mit herrli-
chen weißen Sandstränden schmü-
ckenden Küstenabschnitts zwischen
dem Kurort Ustka an der Mündung
der Słupia ins Meer, den unberührten
Stränden des Slowinzischen National-
parks und dem quirligen Urlaubsort
Łeba Badefreuden an erster Stelle.
Ustka
Ü X/A1
Nach ihrer 120 Kilometer langen Reise
durch Pommern mündet die Słupia im
Kurort und Seebad Ustka (Stolpmün-
de) in die Ostsee. Als letzter zur Ein-
und Ausfuhr geeigneter Platz vor der
Danziger Bucht existierte an dieser
Stelle bereits seit Mitte des 14. Jahr-
hunderts ein kleiner Hafen. Ab dem
17. Jahrhundert entwickelte sich das Fi-
scherdorf zum Hafen für die Stadt
Stolp, der 1899-1903 schließlich mit
mächtig ins Meer hinausgreifenden
Molen ausgebaut wurde.
In jenen Jahren hatten die Badegäs-
te das gesundheitsfördernde Stolp-
münder Reizklima schon längst ent-
deckt. 1877 eröffnete eine erste
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