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raubendsten Teile sind heute im Ka-
schubischen Naturpark (Kaszubski
Park Krajobrazowy) geschützt, in des-
sen Süden der Berg Wieżyza mit 329
Metern über dem Meeresspiegel (und
obendrauf einem Aussichtsturm) nicht
nur die höchste kaschubische Erhe-
bung, sondern die höchste überhaupt
der mitteleuropäischen Tiefebene ist.
An der Straße 20 bilden westlich
Bytów mit seiner alten Ordensritter-
burg und östlich Kościerzyna gewis-
sermaßen die „städtischen“ kaschubi-
schen Zentren. Südlich davon dehnen
sich mit unzähligen Seen und lichten
weiten Kiefernwäldern die Sanderge-
biete der Tucheler Heide (Bory Tu-
cholskie) aus. Dort in der Einsamkeit
befindet sich im Örtchen Wdzydze im
Wdzydzki-Naturpark (Wdzydzki Park
Krajobrazowy) das sehenswerte Ka-
schubische Freilichtmuseum. Doch
nicht nur museal, sondern auch sehr
lebendig werden vom Kaschubischen
Küstenland bis südlich nach Chojnice
(Könitz) am südlichen Eingang zum
Nationalpark Tucheler Heide (Park
Narodowy Bory Tucholskie), fast am
südlichen Ende der Woiwodschaft Po-
morskie, die kaschubische Kultur, ihre
Sprache, Traditionen, ihr Kunsthand-
werk und ihre Lebensart gepflegt.
Ganz anders zeigen sich schließlich
Landschaft und Kultur in der Weich-
selniederung (Żuławy Wiślane). Un-
zählige kleine Kanäle durchziehen das
fruchtbare Niederungsland, in dem
Getreide, Obst und Gemüse üppig ge-
deihen. Gelegentlich erblickt man
noch ein altes, prachtvolles Vorlauben-
haus, das vom Reichtum der früheren
Bauern kündet, und sehr selten sogar
noch die Ruine einer historischen
Holländermühle, wie sie die Menno-
niten erbauten, die im 16. Jahrhundert
als protestantische Glaubensflüchtlin-
ge ins Land kamen, die Weichsel-
sümpfe entwässerten und die Region
urbar machten.
Ein noch älteres Zeugnis der - in
diesem Fall kriegerischen - Besiedlung
der Weichselniederung legen die mäch-
tigen Backsteinburgen der Deutsch-
ordensritter ab, die von Kwidzyn (Ma-
rienwerder) über Gniew (Mewe) und
Sztum (Stuhm) bis zur gewaltigen Ma-
rienburg in Malbork (Marienburg),
drittgrößter Burgkomplex ganz Euro-
pas, die Weichselniederung säumen.
Einst Ordenszentrale einer mittelalterli-
chen Weltmacht, heute UNESCO-
Weltkulturerbe der Menschheit, bildet
die Marienburg zusammen mit der
Hansestadt Danzig, Woiwodschafts-
hauptstadt und Perle der Ostsee, si-
cherlich einen der kulturellen Höhe-
punkte jeder Reise durch den Norden
von Polen.
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