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Grenzstreitigkeiten und Waffengän-
ge zwischen brandenburgischen
Markgrafen, pommerschen Herzögen,
polnischem König und Deutschem Rit-
terorden kennzeichnen die nächsten
Jahrzehnte. Schließlich schickt 1407
König
Władisław Jagiełło
seine Trup-
pen, die die Burg nach drei Tagen Be-
lagerung stürmen. Fortan dient sie bis
Mitte des 17. Jahrhundert als Sitz der
Starostei Drahim
und zugleich äu-
ßerste polnische Wacht an der Grenze
zu Pommern und Brandenburg. Im
Polnisch-Schwedischen Krieg
plün-
dern und brandschatzen 1655 schwe-
dische Soldaten den Ort, und die
Pest
rafft die Bevölkerung dahin. 1657 er-
hält Kurfürst
Friedrich Wilhelm von
Brandenburg
im Vertrag von Brom-
berg die Lande Bütow und Lauenburg
von der polnischen Krone als Lehen
und erwirbt dabei auch die Starostei
Drahim. Mit der Ersten Teilung Polens
1772 kommt sie zum
Königreich
Preußen.
Vom Feuersturm Ende des Zweiten
Weltkriegs blieb das alte Tempelburg
nicht verschont, und dennoch konnte
sich manches schöne Schmuckstück
bewahren. So östlich vom Marktplatz
die
Dreifaltigkeitskirche
(Kościółśw.
Trójcy), die auf einer kleinen Anhöhe
dort steht, wo sich vermutlich einst die
hölzerne Templerburg befand. Anfang
des 15. Jahrhunderts errichtete man
das kleine Gotteshaus noch nach ro-
manischer Art, doch weist es bereits
zahlreiche Elemente der neuen goti-
schen Mode auf, die das Grenzland in
der Wildnis an den Seen halt etwas
später als üblich erreichte. Den Flam-
men mehrerer Stadtbrände zum Opfer
gefallen, wurde die Dreifaltigkeitskir-
che immer wieder neu aufgebaut. Zu-
letzt nach dem Brand 1725, diesmal
mit einem frei stehenden Glocken-
turm. Die schönste Zierde des Kir-
chenraums ist ein reich verbrämter
hölzerner
Baldachinaltar
aus dem
frühen 19. Jahrhundert.
Nahebei nimmt die
Kirche der Her-
vorhebung des Heiligen Kreuzes
(Kościół pod wezwaniem św. Kryża)
eine ganze Seite des Marktplatzes ein.
1829/30 wurde sie auf dem Grundriss
eines griechischen Kreuzes nach Plä-
nen
Karl Friedrich Schinkels
erbaut.
Ebenfalls am Markt wartet die
Hei-
matstube
(Izba Muzealna) mit liebe-
voll arrangierten Memorabilien aus
der Geschichte Czaplineks auf, und
gleich nebenan befindet sich die
Tou-
risteninformation.
Wenige Schritte entfernt liegt unten
am Seeufer das örtliche
Wasser-
sportzentrum.
Eine Promenade führt
von dort über zwei Kilometer am Ufer
entlang und verbindet es mit Czapli-
neks
Badestrand, Campingplatz
und
Sportstadion.
In der Bucht, die mit schmalem
Sandband zum Baden einlädt, stach
1955 der junge Priester
Karol Wojtyła,
der spätere Papst
Johannes Paul II.
(1920-2005), zum Paddeln in See und
läutete damit Czaplineks touristisches
Zeitalter ein. Noch zwei weitere Male,
1961 und 1967, begab sich der Heilige
Vater auf große Paddeltour über die
Drawa. Zum 50-jährigen Jubiläum
wurde ihm zu Ehren 2005 sein Stand-
bild enthüllt, jedoch nicht am Strand,
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