Travel Reference
In-Depth Information
te, sollen unermesslich gewesen sein.
Neben lebensgroßen, diamantbesetz-
ten goldenen und silbernen Heiligenfi-
guren, Monstranzen, Kleinodien und
Bergen von Barem ist in einer Chronik
sogar von einem Horn des sagenhaf-
ten Einhorns die Rede. Und ob das
nun alles so stimmt oder auch nicht -
zweifelsfrei waren die Raubzüge des
„letzten Wikingers der Ostsee“ mehr
als bedarfsdeckend, sodass er sich die
letzten zehn Jahre seines Lebens nach
Darłowo auf sein Altenteil zurückzie-
hen und mit dem Ausbau des Schlos-
ses beginnen konnte.
Die Tradition der Um-, Aus- und Er-
weiterungsbauten wurde bis ins Jahr
1637 fortgesetzt, als mit Bogislav XIV.
der letzte männliche Greife verstarb
und das pommersche Herrscherge-
schlecht nach über 500 Jahren er-
losch.
Im 19. Jahrhundert diente das befes-
tigte Schloss am Ufer der Wieprza als
Gefängnis, heute birgt es das sehens-
werte Schlossmuseum. Die Innenräu-
me, wie sie zur Zeit des letzten Grei-
fen bestanden, Ballsaal und Rittersaal,
die Schlosskapelle mit einer wertvollen
Kanzel, der Kleine Esssaal, der Grüne
Saal und vieles mehr verdienen wahr-
haftig Beachtung. Im Schlosskeller ist
in Form von Foltergeräten, Strafklötzen
und einer finsteren Gefängniszelle
auch die dunkle Seite dieser Geschich-
te ausgestellt.
Natürlich hat Darłowo nicht nur Kul-
turhistorisches zu bieten, sondern wie
allerorts an der polnischen Ostsee-
küste auch Badevergnügen. Im drei
Kilometer entfernten Vorort Darłówko
(Rügenwaldermünde) tummeln sich
links und rechts der Wieprza-Mün-
dung hinter dem feinsandigen Strand
Ferienheime, Hotels, Pensionen und
Campingplätze.
So man das Seebad mit dem Auto
anfahren möchte, muss man sich be-
reits in Darłowo entweder für Darłów-
ko Wschodnie (Ost-Darłówko) oder
Darłówko Zachodnie (West-Darłów-
ko) entscheiden. Die Brücke, die die
beiden Ortsteile von Darłówko mitein-
ander verbindet, ist nur für Fußgän-
ger bestimmt.
Ein kleiner Fischereihafen und Anle-
gestellen für Tagesausflüge auf die
dänische Insel Bornholm (West-Dar-
łówko) sowie für 40-minütige Meeres-
kreuzfahrten mit Wikingerdrachen-
booten (Ost-Darłówko) prägen die At-
mosphäre hinter dem von Buhnen und
Wellenbrechern geschützten Strand.
30 Kilometer weit auf die See hinaus
reicht das Licht des Ende des 19. Jahr-
hunderts erbauten Leuchtturms (Ost-
Darłówko), auf den man hinaufsteigen
und von oben die Aussicht genießen
kann. Davor schützt eine lang in die
Ostsee auslaufende Mole den Hafen,
an der sich bei starkem Wind aufse-
henerregend die schäumenden Wel-
len brechen.
Der Rathausplatz mit
der Kirche St. Marien
 
Search WWH ::




Custom Search