Westpommern - Polen-Ostseekuste und Pommersche Seenplatte - page 184

September verbindet der Ciuchcia-
Ekspres auf schmalem Gleis Gryfice
mit den Ostseebädern Trzęsacz, Re-
wal, Niechorze und Pogorzelica. Ein
kleines Museum im Bahnhofsgebäude
erinnert an seine über 100-jährige Ge-
schichte.
Auf dem Weg von Trzebiatów nach
Gryfice lohnt im Dorf Kłodkowo ein
kurzer Blick in die gotische Backstein-
kirche aus dem 15. Jahrhundert. Auf
Findlingsfundamenten aufgebaut und
mit einem hölzernen Kirchturm verse-
hen, ist sie gewiss keine kunsthisto-
risch bedeutende Sehenswürdigkeit.
Doch mit ihrer einfachen und zugleich
fantasievollen ländlichen Ausstattung
erzählt sie vom gläubigen Leben auf
dem katholischen Land.

zog es darum viele Maler in diese
herrliche Natur. Lyonel Feininger
(1871-1956) zum Beispiel weilte im-
mer wieder gerne hier, bevor er dem
nationalsozialistischen Deutschland
1937 den Rücken kehrte.
So attraktiv, wie die weißen Sand-
strände von Mrzeżyno und auch auf
der kiefernbestandenen Nehrung zwi-
schen Ostseewellen und Resko-Przy-
morskie-See sind, blieben sie vom mo-
dernen Tourismus natürlich nicht un-
entdeckt. Zahlreiche Ferien- und Erho-
lungsheime laden heute zum ausge-
dehnten Sommerurlauben ein und
sorgen für die aktive Freizeitgestaltung
ebenso wie für ein erholsames Kur-
und Wellnessprogramm.
Achtung: Folgt man bei Mrzeżyno
der Straße über die Rega-Brücke, die
dann als hübsche Pflastersteinchaus-
see durch den Wald westwärts in Rich-
tung Niechorze/Rewal verläuft, landet
man gut drei Kilometer später vor der
Kaserne am militärischen Sperrge-
biet. Von dort ist kein Weiterkommen.
Offiziell dürfen nicht einmal die Wald-
wege, die vom Straßenpflaster abge-
hen, betreten werden.
Folgt man von Mrzeżyno aus der
Straße ostwärts über die Nehrung
Richtung Dźwirzyno, erinnert noch
manches Bauwerk daran, dass das Mi-
litärgebiet früher sogar um einiges
größer war. Auf dem ehemaligen Flug-
landeplatz, zu dem sich das Asphalt-
band an einer Stelle erweitert, kampie-
ren am Waldrand mittlerweile Wohn-
mobilisten (unerlaubterweise, denn
wildes Campen ist in Polen verboten),
und der Wald vor dem Dünenstrand

Museen und
andere Sehenswürdigkeiten 3
Stadtmuseum im Hohen Tor am Markt-
platz, Di-So 10-18 Uhr.

Mrzeżyno
und Dźwirzyno

Ü III/C2

Nördlich von Trzebiatów führt die
Straße 109 zum kleinen Fischereihafen
und Urlaubsort Mrzeżyno (Treptower
Deep). Zwischen dem Mündungsarm
und dem Altarm der Rega nahe dem
Resko-Przymorskie-See liegt Mrze-
żyno inmitten von Wiesen, Mooren
und Heideland an einem dünenge-
schützten Ostseestrand, von dem
nicht wenige meinen, er sei der aller-
schönste in der ganzen Region. Einst