Westpommern - Polen-Ostseekuste und Pommersche Seenplatte - page 182

lung begriffene Bürgerhäuser in
schlichtem Barock und klassizisti-
schem Gewand gruppieren. Die Mitte
des Platzes nimmt das 1700 erbaute
Rathaus ein. In der spätgotischen Hei-
lig-Geist-Kapelle um die Ecke ul. Woj-
ska Polskiego/ul. Daszyńskiego wurde
1534 die Einführung der Reformation
in Pommern beschlossen. Der im
Städtchen Wolin geborene Reforma-
tor Johannes Bugenhagen (1485-
1558) arbeitete als Religionslehrer an
der Ratsschule in Treptow, bevor er -
nach anfänglich erbittertem Wider-
stand gegen die radikale lutherische

Lehre und später ihr flammender An-
hänger - 1523 nach Wittenberg zog.
Nur wenig östlich von der Heilig-
Geist-Kapelle, am Ufer der Rega, zie-
hen sich die Ruinen der mittelalter-
lichen Stadtbefestigung mit dem
Grützturm (Baszta Kaszana) entlang.
Nördlich des Marktes ist die Mari-
enkirche (Kościól Mariacki) zu sehen,
eine 1303-70 erbaute Hallenkirche
mit einem hübschen Sternengewölbe
aus dem 15. Jahrhundert in ihrem In-
neren. Ihren 90 Meter hohen Kirch-
turm kann man im Sommer besteigen.
Über streckenweise verwegen steile
Steinstufen geht es zunächst auf den
knarrenden Dachstuhl zur Glockenbe-
sichtigung hinauf (die 1515 gegossene
Maria-Glocke ist mit 7,2 Tonnen Ge-

Den 90 Meter hohen Turm der
Marienkirche kann man erklimmen