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hunderts war Misdroy ein weithin be-
kannter Badekurort. Nach dem An-
schluss ans Eisenbahnnetz 1902 stieg
es vollends zur „Badewanne der Berli-
ner“ auf, über 20.000 Feriengäste wur-
den im Rekordjahr 1913 gezählt.
Neben Baden zählte Lustwandeln
zum Urlaubsprogramm, im Park und
auf der Seebrücke. Bereits 1884 hatte
man eine erste bescheidene Konstruk-
tion errichtet, 1906 wurde sie durch ei-
nen repräsentativen Neubau mit ele-
gantem Jugendstil-Pavillon ersetzt.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs,
als Europa in zwei Blöcke zerfiel und
ein Fahrgastverkehr auf der Ostsee
hinter dem Eisernen Vorhang kaum
noch stattfand, verfiel die Seebrücke
von Międzyzdroje, wie fast alle See-
brücken auf polnischem und auf DDR-
Gebiet. 1954 nahm sie bei stürmischer
See schweren Schaden, 1961 brannte
der Pavillon ab, und 1985 musste die
Brücke wegen Baufälligkeit schließlich
gesperrt werden.
Elf Jahre später war die Seebrücke
abermals neu aufgebaut, allerdings mit
120 Metern Länge zu kurz für den
Schiffsverkehr, weshalb man sie 2003/
04 auf 395 Meter verlängerte. Im Früh-
jahr 2005 wurde sie feierlich einge-
weiht. Seither können dort Ausflugs-
dampfer bis zu 75 Meter Länge anle-
gen und Międzyzdroje mit Świnouj-
ście und den deutschen Kaiserbädern
auf Usedom verbinden.
Wenige Schritte östlich der Mole
wartet, gegenüber der Konzertmu-
schel, in einem schönen Bäderarchi-
tekturpavillon das Wachsfigurenkabi-
nett auf einen Besuch. Nebenan be-
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