Travel Reference
In-Depth Information
1872 der Südflügel abgerissen sowie
der Rest neugotisch bis zur Unkennt-
lichkeit „modernisiert“. In den 1920er
Jahren besann man sich dann auf die
einstige Pracht; vorsichtige Restaurie-
rungsarbeiten begannen, die aber
nicht mehr zum Ende gelangten. 1944
wurde das Schloss während der alliier-
ten Luftangriffe völlig zerstört. Von
1958 bis 1980 dauerte der Wieder-
aufbau in seiner historischen Renais-
sance-Gestalt.
Heute beherbergt das Schloss der
Herzöge von Pommern neben dem
Marschallamt der Woiwodschaft und
einem Schlossrestaurant zahlreiche
bedeutende Kultureinrichtungen, da-
runter die Schlossoper (Opera na
Zamku), ein kleines Kino, Theater und
Kabarettbühnen, im Nord- und Südflü-
gel Galerien für Wechselausstellungen
und im Bogusław-I.-Saal (ehemals die
Schlosskapelle) einen Konzertsaal, wo
klassische und alte Musik, Chor- und
Kammerkonzerte erklingen. Im Gro-
ßen Schlosshof finden im Sommer
Open-Air-Konzerte statt. Aufmerksam-
keit verdient dort der Uhrenturm mit
einer Uhr von 1693, während im Klei-
nen Hof der 59 Meter hohe Glocken-
turm mit der Alten Mariaglocke
(14. Jh.) eine schöne Aussicht auf die
Dächer Stettins verspricht und ein
Foucaultsches Pendel außerdem die
Erdrotation veranschaulicht.
Bereits 1946 entdeckte man wäh-
rend der Sicherung der kriegszerstör-
ten Ruine eine Krypta mit 14 herzogli-
chen Sarkophagen. Sechs dieser
reich geschmückten, hochherrschaftli-
chen Särge, und zwar die von Bogis-
haus abgerissen, der Ostflügel erhöht
sowie Nord- und Westflügel mit
Schlosskapelle gebaut. Doch waren
die Arbeiten damit längst nicht abge-
schlossen, man werkelte auch danach
fleißig weiter. 1616-19 zog man hinter
dem Ostflügel den Münzflügel hoch,
wodurch der zweite, Kleine Schlosshof
entstand. Nach 1840 wurden auf An-
ordnung von König Friedrich Wilhelm
IV. wiederum Teile des Ostflügels und
Der Große Hof am Schloss
der Herzöge von Pommern wird
auch als Veranstaltungsort genutzt
Detail am Uhrenturm
des herzöglichen Schlosses
 
Search WWH ::




Custom Search