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munistischen Sprachgebrauch. Im De-
zember 1946 leben bereits annähernd
110.000 Neubürger in den Ruinen und
bauen die zerstörte Stadt wieder auf.
Szczecin wird Hauptstadt der
gleichnamigen Woiwodschaft. Bis Mit-
te der 1950er Jahre sind Hochschulen
und Akademien eröffnet, 1955 erfolgt
die vollständige Übergabe des Hafens
aus sowjetischer Hand an die Volksre-
publik. In den 1960er Jahren beginnt
der industrielle Ausbau der Stadt. 1970
kommt es zu Protesten der Werftar-
beiter gegen die staatliche Wirt-
schaftspolitik, 1980 wird Stettin nach
Danzig zur Keimzelle der Solidar-
ność-Bewegung. Nach dem Zusam-
menbruch des Kommunismus finden
hier im Mai 1990 die polenweit ersten
demokratischen Kommunalwahlen
statt. Seit 1999 ist Stettin die Haupt-
stadt der neu gebildeten Großwoi-
wodschaft Zachodniopomorskie
(Westpommern).
Herzöge von Pommern (Zamek Ksią-
żąt Pomorskich).
Es empfiehlt sich, den Rundgang
hier am Herzogsschloss im Herzen
der Altstadt zu beginnen. Bewachte
Parkplätze befinden sich wenige
Schritte entfernt unterhalb der Brücke
über Oder und Uferstraße sowie un-
mittelbar an der Nordflanke des
Schlosses. Die Straßenbahn hält an
der Uferstraße, falls man nicht die
ganze Stadtbesichtigung zu Fuß absol-
vieren möchte, und im Schloss selbst
hält im Kleinen Hof das Zentrum für
Touristen- und Kulturinformation
Stadtpläne, Prospekte und eine Fülle
von Auskünften parat.
Mit dem Bau einer Stettiner Resi-
denz auf der Anhöhe über der Oder
begannen die Pommernherzöge be-
reits Anfang des 13. Jahrhunderts, als
der Greife Wartislaw I. neben einem
dem slawischen Gott Triglaw gewid-
meten Tempel eine Holzburg errich-
ten ließ. Fast anderthalb Jahrhunderte
später sollte sie unter Herzog Barnim
III. endlich einem Steinhaus weichen,
doch löste der Plan bei den Stettiner
Patriziern große Empörung aus, denn
der Burgplatz war den Stadtbürgern
vorbehalten. Im Vertrag von 1346 ge-
langte man schließlich zur Einigung,
und es entstand das Steinhaus als
Grundstock des heutigen Herzogs-
schlosses. In den folgenden 200 Jah-
ren wurde es permanent umgebaut
und erweitert, bis es 1573-82, wäh-
rend der Regentschaft von Herzog Jo-
hann Friedrich, noch einmal eine kom-
plette Umgestaltung im Renaissance-
Stil erfuhr. Zugleich wurden das Stein-
Sehenswertes
Rundgang 1:
Im Zentrum rund um das Schloss
Nähert man sich dem historischen
Zentrum über die Oderbrücken, emp-
fängt einen Stettin am westlichen
Flussufer sogleich mit seinen buch-
stäblich herausragenden Sehenswür-
digkeiten. Linker Hand sticht aus der
Stadtsilhouette der mächtige Turm des
Doms St. Jakob hervor, rechter Hand
glitzert der gläserne Wolkenkratzer
des Pazim-Komplexes im Sonnenlicht,
und inmitten erheben sich, grünbe-
helmt, die Türme des Schlosses der
 
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