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realisiert. Erst Anfang des neuen Jahr-
tausends kehrt Polanski nach Polen
zurück, um das Leben des Pianisten
Władisław Szpilmann im Warschauer
Getto auf die Leinwand zu bannen.
2003 wird er für „Der Pianist“ mit dem
Regie-Oscar ausgezeichnet.
Für sein umfangreiches Lebenswerk
erhält im Jahr 2000 Andrzej Wajda
(*1926) den Oscar. Sein erstes interna-
tional gefeiertes Meisterwerk ist 1958
„Asche und Diamant“ nach dem Ro-
man von Jerzy Andrzejewski. Und so
viele internationale Produktion Wajda
fortan dreht - darunter „Danton“ mit
Gérard Depardieu in der Hauptrolle,
„Die Dämonen“ nach Dostojewski mit
Isabelle Huppert und Omar Sharif, „Ei-
ne Liebe in Deutschland“ mit Hanna
Schygulla -, widmet er sich immer wie-
der auch der Verfilmung polnischer Li-
teratur: 1973 „Die Hochzeit“ nach
dem gleichnamigen Theaterstück Sta-
nisław Wyspiańskis, 1995 „Das gelob-
te Land“ nach dem Roman von Wła-
disław Reymont, die ihm zwei Oscar-
Nominierungen einträgt, und 1998
schließlich die Monumentalverfilmung
von Adam Mickiewicz' Nationalepos
„Pan Tadeusz“ - weltweit kein Kassen-
schlager, aber in Polen schlägt der Film
mehr als fünf Millionen Zuschauer in
seinen Bann.
Zahlreiche Auszeichnungen werden
auch Krzysztof Zanussi (*1939) für
seine Filme zuteil. So die Goldenen
Löwen der Filmfestspiele in Venedig
1984 für „Das Jahr der ruhigen Sonne“
und 2000 für „Das Leben als eine ge-
schlechtlich übertragene tödliche
Krankheit“.
Krzysztof Kieślowski (1941-96)
wird durch seinen „Dekalog“ weltbe-
kannt, einen Zyklus von zehn Filmen,
die thematisch um die zehn Gebote
und ihre Bedeutung zur Zeit des
Kriegsrechts und des Solidarność-Ver-
bots in den 1980er Jahren kreisen. Der
fünfte Teil dieser Reihe, „Ein kurzer
Film über das Töten“, erschüttert 1988
in Cannes selbst die hartgesottene
Filmkritik und führt zu Kieślowskis ko-
metenhaftem Aufstieg nicht nur beim
Publikum, sondern sogar in der Film-
fachwelt. Seine Trilogie „Drei Farben“
zählt heute zu den wichtigsten Pro-
duktionen der europäischen Filmge-
schichte. Ein Goldener Löwe 1993 für
„Drei Farben: Blau“, ein Silberner Bär
1994 für „Drei Farben: Weiß“, eine
Oscar-Nominierung 1994 für „Drei
Farben: Rot“ gehören zu den unzähli-
gen Ehrungen des Regisseurs, der
1996 leider viel zu früh starb.
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