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Das jüngste Kapitel in der polni-
schen Jazzmusik hat die 1988 gegrün-
dete Gruppe Miłość um den Gitarris-
ten Ryszard Tymon Tymański (*1968)
aufgeschlagen. Sie machen „Yass“, ein
Crossover aus Rock, Neuer Welle und
Free-Jazz, gemischt mit surrealistisch
instrumentalem Theater und - das
darf in Polen nicht fehlen - Poesie.
Polnischer Film -
zwischen Łódź und Hollywood
Polnische Filmemacher arbeiten in der
Liga der Weltbesten. Roman Polanski,
Andrzej Wajda, Krzysztof Zanussi oder
Krzysztof Kieślowski, um nur die be-
kanntesten zu nennen, begeistern Mil-
lionen von Kinofans auf der ganzen
Welt. Sie alle absolvierten die berühm-
te Filmhochschule in Łódź (Lodz), wo
1899 im Kino „Iluzjon“ auch die Bilder
in Polen laufen lernten.
Roman Polanskis (*1933) erster Er-
folg stellt sich 1958 mit „Zwei Männer
im Schrank“ in den nationalen Film-
theatern ein. Da ist er gerade mal 25
Jahre alt. Fünf Jahre später verlässt der
Überlebende des Krakauer Gettos das
Land wegen antisemitischen Schmä-
hungen und der rigiden Zensur. Mit
„Tanz der Vampire“ und „Rosemaries
Baby“ gelingt ihm Ende der 1960er
Jahre in Hollywood der Durchbruch.
Er dreht zahlreiche Welterfolge, darun-
ter „Chinatown“, den die Film Aca-
demy gleich elf Mal für den Oscar no-
miniert. Angebote, die den Holocaust
thematisieren, lehnt er dagegen ab, so
etwa für die Regie zum Film „Schind-
lers Liste“, den dann Steven Spielberg
und Dixielander Henryk Majewski
(1936-2005) sowie der Free-Jazzer
Tomasz Stańko (*1942). Leider sehr
früh gestorben ist Krzysztof Komeda
Trzciński (1931-69), der dem polni-
schen Jazz zahlreiche neue Impulse
verlieh und in seinen Bands das Who
is Who der polnischen Jazz-Szene ver-
sammelte: von Zbigniew Namysłowski
und Tomasz Stańko über Michał Urba-
niak bis Jan Ptaszyn Wróblewski.
Trzciński komponierte außerdem eine
Reihe von Filmmusiken, darunter die
zu Roman Polanskis Welterfolg „Rose-
maries Baby“.
Fast filmreif: Nonnen im Kornfeld
 
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