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tischen Regionen außerdem häufig
Deutsch. Russisch wird nicht so ger-
ne gehört und sollte darum besser ver-
mieden werden.
In ein weiteres Fettnäpfchen könn-
te man bei der Wahl der korrekten
höflichen Anrede tappen. Im Unter-
schied zu den meisten europäischen
Ländern spricht man sich in Polen nicht
mit „Frau“ (Pani) oder „Herr“ (Pan) plus
Nachname an - das wäre ausgesucht
unhöflich -, sondern ganz altmodisch
mit „Pani/Pan“ und der Berufsbe-
zeichnung. Sofern Unsicherheit darü-
ber besteht, welche Position das Ge-
genüber in der Firmenhierarchie ein-
nimmt, ob Bürobote oder Geschäfts-
führer, ist es in jedem Fall richtig,
sie/ihn frohgemut mit „Frau/Herr Di-
rektor“ anzureden. Diese Titulierung
drückt grundsätzlich Hochachtung
aus und ist deshalb niemals verkehrt.
Kommt man sich näher, aber noch
nicht so nah, dass man vom Sie zum
Du übergeht, spricht man sich mit
„Frau/Herr und Vorname“ an. Je-
manden nur beim Vornamen zu nen-
nen, ist auch in Polen Ausdruck von
Vertrautheit und naher Bekanntschaft.
Zur Begrüßung gibt man sich die
Hand, Freundinnen hauchen sich ei-
nen Kuss auf die Wange, und selbst
der gute alte Handkuss, mit dem Er
Ihr Ehrerbietung erweist, ist noch nicht
gänzlich aus der Mode geraten.
Dass man Kirchen nicht in freizügi-
ger Kleidung betritt, versteht sich si-
cher von selbst.
Buchtipp: „KulturSchock Polen“, er-
schienen im R EISE K NOW -H OW Verlag.
Fundierte Informationen zur polnischen
Kultur, zu Politik, Religion, Sitten, Traditio-
nen und Tabus.
weniger über alles die Geselligkeit
liebt, das gerne und viel miteinander
redet und debattiert und am liebsten
mit der Familie und den Freunden zu-
sammen ist.
Nur eines, das mag man nicht, auch
wenn man dabei gewiss auf eine Rei-
he geschätzter Gesprächspartner trä-
fe: diszipliniert in der Schlange ste-
hen. Denn das hat man in den Jahren
der sozialistischen Mangelwirtschaft
schon zur Genüge getan, und nun
heißt es, vor Einlasskontrollen, Ticket-
schaltern und Marktständen kommu-
nikative Knäulchen zu bilden.
Verhaltenstipps
Der polnischen Sprache unkundige
Fremdlinge dürfen in der Unterhaltung
gerne Hände und Füße zu Hilfe neh-
men. Schon das Beherrschen der ein-
fachsten Vokabeln - dziękuję (danke),
prozsę (bitte), dzień dobry (guten Tag),
do widzenia (auf Wiedersehen) - löst
beim Gegenüber freudige Anerken-
nung aus. Denn den Polen ist durch-
aus bewusst, dass sie die mit Abstand
schwierigste slawische Sprache spre-
chen. Auf den Versuch kommt es an!
Selbst wenn sich gleich beim dritten
Wort die Zunge verknotet.
Die am weitesten verbreitete Fremd-
sprache ist Englisch, insbesondere un-
ter den jüngeren Leuten, in den touris-
Links die Kirche von Bielkowo,
rechts ein Werbeplakat für Radio Maryja
 
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