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3 USB-Geräteklassen
Um nachvollziehen zu können, weshalb USB-Geräte in verschiedene Klassen einge-
teilt sind, soll ein kurzer Blick auf die Entstehungsgeschichte des Universal Serial
Bus geworfen werden. Die primäre Zielsetzung war, die vielfältigen Schnittstellenty-
pen, die der PC aufweist, zu reduzieren. In der Vergangenheit hatte der PC eigene
Schnittstellen für den Anschluss von Tastatur, Maus, Drucker, Monitor und Joy-
stick. Zusätzlich gab es noch Erweiterungskarten mit Schnittstellen für spezielle
Anwendungen, zu denen in der Aufbruchzeit ins Internet auch Modems gehörten.
Üblich waren auch eine oder zwei serielle Schnittstellen zum Anschluss unter-
schiedlichster Hardware, vom Drucker über das Modem bis hin zu Steuer- oder
Messgeräten. Diese seriellen Schnittstellen standen Pate für den Universal Serial
Bus. Der USB sollte den PC-Schnittstellendschungel aufräumen und damit die
Computerhardware universeller und kostengünstiger werden lassen. Dieses Ziel ist
bisher auch noch nicht aufgegeben worden, wenngleich Monitoranschluss und
Internetzugang gegenwärtig über eigene Schnittstellen erfolgen und häufig noch
eigene Steckverbinder für Tastatur und Maus existieren. Mit der Definition von
USB stellte sich allerdings ein Problem, das es vorher nicht gab. Das Betriebssystem
des Computers „wusste“, dass an einem Tastaturanschluss eine Tastatur, am Maus-
anschlusseineMausundamDruckeranschluss(jedenfallsimAllgemeinen)ein
Drucker angeschlossen ist. Entsprechend konnten die Treiber für die einzelnen
Geräte vom Betriebssystem eingebunden werden. Nun existierte jedoch auf einmal
eine Schnittstelle, die physikalisch für alle Geräte gleich aussah. Somit musste ein
Verfahren ersonnen werden, über das der Computer ermitteln konnte, was für ein
Gerät an der USB-Schnittstelle angeschlossen ist. Es wurde daher ein Kontrolltrans-
fer ersonnen, das dem Computer ermöglichte, sich Informationen über die Art des
angeschlossenen Geräts zu besorgen, indem er Deskriptoren abfragt. In diesen
Informationen ist der USB-Klassencode des Geräts enthalten. Der USB-Klassen-
code hat den Zweck, die Funktionalität eines über den USB angeschlossenen Geräts
zu ermitteln, damit auf der Computerseite der passende Gerätetreiber geladen wer-
den kann. Im günstigsten Fall stellt das Betriebssystem neben dem Gerätetreiber
auch die Anwendung selbst bereit. Das funktioniert z. B. unter Windows XP bei
USB-Geräten der Mass Storage Class. Wenn nämlich ein USB Memory Stick einge-
stöpselt wird, erkennt das Betriebssystem das Gerät, installiert den Gerätetreiber
und bindet es als Wechseldatenträger ein. Der Anwender kann den Memory Stick
dann wie ein zusätzliches Laufwerk benutzen, ohne zuvor irgendein Anwendungs-
programm zu starten. Tastaturen und Mäuse, die über USB angeschlossen sind,
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