Hardware Reference
In-Depth Information
6.5.5 Konfiguriertes Gerät (Configured)
Ein Gerät darf mehr als eine Schnittstellenkonfiguration besitzen. Es darf jedoch
nur eine der möglichen Konfigurationen zur gleichen Zeit ausgewählt sein. Das
Gerät übermittelt auf Anfrage mit dem Device Descriptor die Anzahl der mög-
lichen Konfigurationen an den Host [USB2.0: Tabelle 9-8]. Der Host kann darauf-
hin mit der Anforderung SET_CONFIGURATION eine der möglichen Schnittstel-
lenkonfigurationen aufrufen [USB2.0: 9.1.1.5]. Nach erfolgreicher Konfiguration
stehen alle Pipes dieser Konfiguration zur Verfügung. Geräte der Energieklasse
„High-power bus-powered functions“ dürfen in diesem Zustand ihren maximalen
Strom aus der Quelle V BUS aufnehmen. Der Host kann den maximalen Strombedarf
eines USB-Geräts aus dem Configuration Descriptor erfahren, indem es mit dem
Request GET_DESCRIPTOR_CONFIGURATION danach fragt [USB2.0: Tabelle
9_10]. Der Strombedarf kann dabei je nach Konfiguration variieren. Wenn mit
SET_CONFIGURATION der Wert 0 als gewählte Gerätekonfiguration übertragen
wird, muss die Schnittstelle in den Zustand „adressiert“ zurückkehren. Alle Pipes,
außer der Control-Pipe, müssen geschlossen werden, der Strombedarf aus V BUS
muss wieder auf maximal 100 mA sinken.
6.5.6 Vom USB suspendiertes Gerät (Suspended)
Wie im Zustandsdiagramm dargestellt ist, gibt es ausgehend von den drei Hauptzu-
ständen „Entadressiert“, „Adressiert“ und „Konfiguriert“ jeweils einen Übergang in
einen „Suspendiert“-Zustand. In der USB-2.0-Spezifikation steht hier das Wort
„suspended“, das umgangssprachlich eigentlich nicht mit „suspendiert“ übersetzt
wird, denn dort wird es allgemein nur im Zusammenhang mit Beamten oder Geist-
lichen verwendet, die ihren Dienst nicht ausüben. Aber genau das trifft auch auf
eine USB-Schnittstelle zu, die im Zustand „suspendiert“ ist. Sie kann weder Daten
senden noch empfangen, solange dieser Zustand anhält, sie dient also zu nichts. Ein
Gerät muss diesen Zustand unbedingt detektieren können, weil es seinen Strombe-
darf aus der Versorgungsleitung V BUS darauf anpassen muss. Es gilt nämlich, dass
ein Gerät im Zustand „Suspended“, wenn es nicht über die Remote-Wakeup-Fähig-
keit verfügt oder diese Fähigkeit abgeschaltet worden ist, maximal 500 ` AStrom
aus der V BUS -Leitung ziehen darf. Das gilt ohne Einschränkung auch für Geräte aus
der Klasse „High-power bus-powered functions“, zu der auch das Beispielgerät
gehört [Checklist 4.1.2, HP8]. Die Firmware muss entsprechend dieser Bedingung
Maßnahmen zur Stromreduzierung treffen. Komplettes Abschalten des Geräts ist
kaum möglich, weil es ja selbsttätig aus dem Zustand „Suspended“ in den davor
gültigen Zustand zurückkehren muss. Der verwendete Mikrocontroller muss sich
daher sowohl diesen Zustand merken und auch die Rückkehr der Busaktivität
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