Geoscience Reference
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Das Standrohrspiegelgefälle ist der Gradient
der Standrohrspiegelhöhen zwischen zwei
Messpunkten.
Filterstrecke auf der gleichen Potenziallinie liegt.
Die Grundwassermessstellen 3, 4 und 5 weisen
dagegen unterschiedliche Standrohrspiegelhöhen
auf, da unterschiedliche Potenziale erschlossen
wurden. Aufgrund des Potenziales in der Grund-
wassermessstelle 6 ist das Grundwasser artesisch
gespannt.
Durch eine größere Anzahl von Grundwasser-
messstellen, über die Fläche verteilt, kann die
Grundwasserdruckfläche durch die Grundwas-
sergleichen - ähnlich den Höhenlinien in einer
topographischen Karte - dargestellt werden. Das
Grundwassergefälle lässt sich nach Gl. 40 berech-
nen. Je dichter das Messstellennetz ist, desto ge-
nauer wird die Grundwassergleichenkarte.
Die Grundwasserdruckfläche beschreibt flä-
chenmäßig den geometrischen Ort der End-
punkte aller Standrohrspiegelhöhen einer
Grundwasseroberfläche (Anm.: Für die Be-
schreibung der Grundwasserdruckfläche kön-
nen die allgemeinen morphologischen Be-
zeichnungen angewandt werden, z.B. Grund-
wasserdelle).
Grundwassergleichen (auch: Grundwasser-
isohypsen) sind Linien gleicher Höhen einer
Grundwasserdruckfläche.
Das Grundwassergefälle wird aus dem Gra-
dienten der Grundwasserdruckfläche gebildet.
Durch die Grundwasserstromlinie (Abb. 98)
wird eine idealisierte Bewegungsspur von
Grundwasserteilchen im Potenzialfeld eines
Grundwasserkörpers abgebildet (Anm.:
Grundwasserstromlinien stehen senkrecht auf
den Potenzialflächen eines Grundwasserkör-
pers).
3.6.1 Grundwasser gleichen -
karte
Durch die Konstruktion von Linien gleicher
Grundwasserhöhen entsteht die Grundwasser-
gleichen-(Grundwasserisohypsen-)karte .Hier-
bei ist sorgfältig darauf zu achten, dass sich alle
ausgewerteten Messstellen in demselben Grund-
wasserstockwerk befinden; dazu muss der geolo-
gische Aufbau des Untergrundes bekannt sein. Es
ist durchaus möglich, dass die in zwei benachbar-
ten Messstellen gemessenen Standrohrspiegelhö-
hen tatsächlich verschiedenen Grundwasser-
stockwerken angehören, wenn zufällig beide
Grundwasserstockwerke in den benachbarten
Messstellen dasselbe Grundwasser-Potenzial-Ni-
veau haben. Ferner ist - besonders bei stärker ab-
weichenden oder widersprüchlichen Messergeb-
nissen - zu klären, ob nicht die Messrohre ver-
schlammt sind, wodurch infolge höherer hydrau-
lischer Widerstände des verschlammten Filters
ein Grundwasserpotenzial (Standrohrspiegelhö-
he) vorgetäuscht wird, das nicht mit dem tatsäch-
lichen in der Umgebung der Messstelle überein-
stimmt. Das Gleiche gilt für Messstellen, die in-
folge Verockerung keinen hydraulischen Kontakt
zum Gebirge haben. Ferner ist es wichtig, dass die
Messungen der Wasserspiegelhöhen in den Mess-
stellen gleichzeitig ausgeführt werden, um nicht
infolge von Spiegelschwankungen verfälschte
Grundwasserhöhenlagen zu bekommen. Je nach
dem Ziel der Untersuchung besteht die Möglich-
keit, über längere Zeiträume Mittelwerte zu bilden.
Die Grundwasserstromrichtung (auch:
Grundwasserfließrichtung) erfolgt in Rich-
tung der Grundwasserstromlinien.
Die Potenzialfläche eines Grundwasserkör-
pers ist der geometrische Ort aller Punkte in
dem betrachteten Grundwasserkörper mit
gleicher Standrohrspiegelhöhe (Anm.: Gilt
nur bei vernachlässigbaren Dichteunterschie-
den).
Die Potenziallinie (Abb. 98) entspricht der
Verschneidungslinie zwischen der Potenzial-
fläche eines Grundwasserkörpers und dem
Grundwasserlängsschnitt.
Die Messung der Grundwasserspiegel erfolgt
über Messstellen (Abschn. 3.5), in deren Mess-
rohren sich der Spiegel entsprechend dem Niveau
der Grundwasseroberfläche des freien Grund-
wassers bzw. dem Druckspiegel des gespannten
Grundwassers einstellt. Die Standrohrspiegelhö-
he gibt das Niveau der hydraulischen Druckhöhe
in der Messstelle an und wird meist auf eine ein-
heitliche Höhe bezogen; in der Regel „+ mNN“.
Wie aus Abb. 98 ersichtlich, hat die Ausbautiefe
der Grundwassermesstelle eine entscheidende
Bedeutung für die gemessenen Standrohrspiegel-
höhen. So haben die Grundwassermessstellen 1
und 2 die gleiche Standrohrspiegelhöhe, da die
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