Geoscience Reference
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unterscheiden: die Grenzen der Einzugsgebiete
und die der Niederschlagsgebiete. Beide stimmen
in vielen Fällen überein.
Das Wasser dieser Vorfluter hat große wirt-
schaftliche Bedeutung. So kann es, je nach der
Größe des Gewässers, Stoffe direkt (Holz beim
Flößen) oder aber auch indirekt (Massengüter-
transport auf Schiffen) transportieren. Des Wei-
teren dienen die Gewässer sehr häufig der Was-
serversorgung. Dies geschieht durch direkte Ent-
nahme von Flusswasser, z.B. für die Kühlung von
Kraftwerken, oder auch durch Entnahme von
Uferfiltrat und durch Versickerung und Aufberei-
tung von Flusswasser in Becken (künstliche
Grundwasseranreicherung).
den und Grundwasserschwinden. Fluss- und
Bachschwinden sind Bereiche in einem Wasser-
lauf, in denen - zumindest zeitweise - der gesam-
te Durchfluss durch Versinkung in ein unterirdi-
sches Hohlraumsystem gelangt. In Karstgebieten
können bei starker Verkarstung Flüsse und Bäche
versickern und an anderen Stellen wieder austre-
ten. Ein berühmtes Beispiel ist die Flussschwinde
der Donau bei Immendingen. Auch Grundwasser
kann im Untergrund in Schlucklöchern (Grund-
wasserschwinden) versickern.
Der Begriff Schluckloch (Ponor) bezeichnet
nach DIN 4049-3 eine Stelle, an der Wasser durch
Versinkung in den Untergrund gelangen kann.
3.6 Grundwasser-
morphologie
3.5.3.3 Seen, Grundwasserblänken
Seen bilden sich in geeigneten Hohlformen, die
z.B. durch Tektonik, Subrosion oder Vulkanismus
entstanden sind. Aber auch durch Erosion durch
fließendes Wasser, durch Eis oder durch die Kraft
des Windes können sich geeignete Hohlformen
bilden.
Neben den natürlich, z.B. in einer Gelände-
senke, entstandenen Seen gibt es auch anthropo-
gen, z.B. durch Sandabbau, gebildete Seen. Gene-
rell ist ein direkter Kontakt zwischen Grundwas-
serleiter und See gegeben, sodass der See vom
Grundwasser durchströmt wird. Durch Abset-
zung von organischen und anorganischen
Schwebstoffen kann es allerdings zur Verminde-
rung des hydraulischen Kontaktes kommen. Man
spricht dann von einer Kolmation des Seebo-
dens.
Unter einer Grundwasserblänke versteht man
nach DIN 4049-3 eine tiefe Geländestelle, die ei-
ne mit dem Grundwasser ausgespiegelte Wasser-
ansammlung ohne wesentlichen oberirdischen
Zufluss oder oberirdischen Ausfluss aufweist.
Neben der Kenntnis des geologischen Aufbaus ei-
nes Gebietes ist für den Hydrogeologen ein sorg-
fältiges Erfassen der Grundwassermorphologie
von wesentlicher Bedeutung, geben doch die
Form der Grundwasseroberfläche und das Ni-
veau der freien oder gespannten Grundwasser-
oberfläche den (momentanen) Gleichgewichts-
zustand der geohydraulischen Dynamik des be-
trachteten Gebietes wieder. Die Klärung hydro-
geologischer Probleme beginnt daher meistens
mit der Auswertung der Grundwassermorpholo-
gie des Untersuchungsgebietes. Folgende Begriffe
sind für die Beschreibung der Grundwassermor-
phologie von Bedeutung (DIN 4049-3):
Die Grundwasseroberfläche stellt die obere
Grenzfläche eines Grundwasserkörpers dar.
Ein Grundwasserlängsschnitt zeigt den
Schnitt durch einen Grundwasserkörper nor-
mal zu dessen Linien gleicher Standrohrspie-
gelhöhen (Anm.: Der Grundwasserlängs-
schnitt entspricht vielfach in guter Näherung
einem senkrechten Schnitt entlang einer
Stromlinie der Grundwasseroberfläche).
3.5.4 Wasserschwinden
Die Standrohrspiegelhöhe (hydraulische
Druckhöhe) summiert sich aus der geodäti-
schen Höhe und der Druckhöhe für einen
Punkt in einem betrachteten Grundwasser-
körper.
Eine Schwinde bezeichnet eine Karstöffnung, an
der Wasser, der Schwerkraft folgend, in einen un-
terirdischen Hohlraum fließt. Im Allgemeinen ist
die Schwinde nicht vollständig mit Wasser gefüllt.
Man unterscheidet Flussschwinden, Bachschwin-
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